Die Geschenke liegen darunter und sein Duft erfüllt den Raum: Für viele Menschen gehört der Weihnachtsbaum einfach zum Fest dazu. Welche Trends gibt es 2024 beim Baumschmuck? Welcher Baum hält besonders lange? Und wie sinnvoll ist es, einen Baum im Topf zu kaufen? Die wichtigsten Antworten in der Übersicht:
Baumschmuck: Was ist derzeit angesagt?
"Weihnachten ist mittlerweile extrem vielfältig geworden und sehr individuell", sagt Trendanalystin Gabriela Kaiser. Manche Trends der vergangenen Jahre setzen sich bei der Deko für den Weihnachtsbaum fort. Hoch im Kurs steht etwa weiterhin die klassisch-nostalgische Welle mit Rot- und Grüntönen.
Aber auch Baumschmuck in Pastellfarben und mit Zuckerbäcker-Motiven sind angesagt – da hängen etwa Muffins, Lollis und Bonbons am Baum. Tiermotive sind ebenfalls beliebt, vor allem Hunde und Katzen. Genauso Elemente aus Wabenpapier oder Stoffen wie Filz.
"Es gibt nichts mehr, was du dir nicht an den Baum hängen kannst", sagt Kaiser. Ein aktuelles Beispiel: kleine Discokugeln als Weihnachtsbaumanhänger. "Durch die Spiegelflächen hat man da ein ganz besonderes Glitzern im Raum", erklärt die Expertin.
Wirklich out ist Kaiser zufolge thematisch nichts. Allerdings spielt Nachhaltigkeit auch beim Weihnachtsschmuck eine wichtige Rolle – Wegwerfartikel gehen also am Zeitgeist vorbei. Ihr Tipp: Beim Kauf neuer Deko am besten auf Qualität achten. Und wenn die Deko nicht mehr gefällt, könnte man laut Kaiser versuchen, sie kreativ als DIY-Projekt neu zu verzieren.
Stichwort Nachhaltigkeit: Was sollten Sie hier beachten?
Die nachhaltigste Variante ist tatsächlich: gar keinen Baum aufstellen, so Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). "Stattdessen kann man sich etwa einzelne Zweige von einem immergrünen Baum ins Wohnzimmer stellen und diese dekorieren", sagt die Pestizid-Expertin.
Ihr Tipp: Wer auf einen Baum dennoch nicht verzichten will, könnte im regionalen Forst fragen, ob es Bäume gibt, die ohnehin gefällt werden müssen, und so einen nehmen.
Wenn es ein klassischer Weihnachtsbaum sein soll, rät Hölzel zu einem Bio-Baum - der ohne Pestizide und Mineraldünger und möglichst in der Region gewachsen ist. Eine Übersicht zu Verkaufsstellen von Bio-Weihnachtsbäumen sowie zu verlässlichen Siegeln gibt es etwa auf der Internetseite der Umweltschutzorganisation Robin Wood.
Von konventionell angebauten Bäumen rät Hölzel wegen des Pestizid-Einsatzes ab. Auch bei Plastikbäumen gelte eher: Finger weg. Schließlich werde dafür Erdöl, ein fossiler Brennstoff, energieintensiv verarbeitet – und das meist weit weg. "Nur sehr selten werden Plastikbäume so viele Jahre genutzt, dass es sich in der Umweltbilanz lohnen würde", so Hölzel.
Weihnachtsbaum im Topf - wie sinnvoll ist das?
Die Idee ist gut: Der Baum im Topf kann nach dem Fest weiterleben. Allerdings gibt es laut Hölzel einige Fallstricke. Wenn der Baum nicht im Topf gewachsen ist, sondern ausgegraben und dort eingepflanzt wurde, kann dies seine Wurzeln beschädigen. Dabei braucht er diese, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.
Hinzu kommt die Temperaturumstellung - wenn man den Baum vom Kalten ins warme Weihnachtszimmer stellt. "Das ist viel Stress und diese Bäume überleben meist nicht länger als eine Saison", so Hölzel. Wer es dennoch probieren möchte, sollte dem Baum eine Akklimatisierungsphase gönnen - jeweils vor dem Reinholen und wieder raus setzen.
Am besten den Baum dann ein paar Tage im Treppenhaus, in der Garage oder im Keller zwischenlagern. In warmen Räumen sollte er nur wenige Tage stehen und währenddessen reichlich gegossen werden, rät Hölzel.
Bei Leihbäumen im Topf empfiehlt Hölzel: Informieren sie sich darüber, was im restlichen Jahr mit ihnen geschieht. Werden die Bäume nur unter hohem Pestizid- und Mineraldüngereinsatz am Leben gehalten, sei das keine nachhaltige Alternative.
Beliebte Bäume: Welche Baumart gehört zu den Favoriten?
Die Nordmanntanne ist bei echten Weihnachtsbäumen die beliebteste Art in Deutschland, schreibt der Verband natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) Pluspunkte: Sie wächst relativ gerade, hält mehrere Wochen, ohne zu nadeln. Auch die Nobilis-Tanne hält laut VNWB sehr lange. Die Rotfichte nadelt früher, dafür ist sie in der Regel günstiger.
Mit Maß: Was ist entscheidend für den Kauf des Baumes?
Bäume wirken im Freien meist kleiner. Daher rät der VNWB: vorher abmessen, wie hoch und breit der Weihnachtsbaum sein darf. Damit er nicht gequetscht wirkt, empfiehlt die Trendanalystin Gabriela Kaiser, mindestens einen halben Meter zwischen Baumspitze und Decke einzuplanen.
Schauen Sie beim Kauf, dass der Baum ein festes, intaktes Nadelkleid hat, rät der VNWB. Wenn der Händler den Stamm etwas einkürzt, kann der Baum über die frische Schnittfläche gut Wasser aufnehmen. Vom Anspitzen des Stammes rät der VNWB ab. Denn dann kann der Stamm das Wasser schlechter transportieren und der Baum würde schneller eingehen.
Große Freude: Wie bleibt der Weihnachtsbaum möglichst lange frisch?
Nicht direkt von draußen in die warme Wohnung holen - das gilt beim Baum im Topf genauso wie beim gefällten Weihnachtsbaum. Der VNWB rät, den Baum zunächst bei rund zehn bis fünfzehn Grad Celsius zwischenzulagern.
Steht der Baum dann im Raum, ist das Wichtigste: ihn regelmäßig mit kühlem Wasser zu versorgen. Optimal sei ein Christbaumständer, der den Baum permanent bewässert. Noch ein Tipp vom VNWB: den Weihnachtsbaum nicht direkt an die Heizung stellen.