BA-Direktor: Wird die Fest- auch seine Abschiedsrede?

Berufsakademie Der Vertrag von Direktor Lutz Neumann läuft aus

Plauen. 

Der Vertrag von Direktor Prof. Dr. Lutz Neumann soll nicht verlängert werden. Gleichzeitig feiert die Berufsakademie Plauen (340 Studenten) ausgerechnet jetzt ihren 20. Geburtstag. Somit kann es passieren, dass die Festrede des wichtigsten Akademikers an dieser Studienakademie zugleich die Abschiedsrede wird. Der kommende Freitag wird also in mehrfacher Hinsicht ein Höhepunkt.

Zum 20. Geburtstag eskaliert der Streit

Hintergrund sind die seit Jahren fortwährenden Personalstreitigkeiten. Wegen chronischem Personalmangel hatte Neumann eine Überlastungsanzeige geschrieben. Die ist Pflicht. Neumann hätte wohl seinen Vertrag auch längst verlängern können, doch das hätte bedeutet, es ginge weiter wie bisher. Also hatte man sich nicht einigen können. Er will so nicht weitermachen. Das sagt sein Umfeld. Neumann selbst sagt bis zum Festakt nichts mehr. Ob es sich genauso zugetragen hat oder wer nun ein wenig näher an der Wahrheit dran ist, diese Frage ist eigentlich unwichtig. Dem BLICK haben über 20 Verantwortliche in etwa das Gleiche erzählt. Denn das eigentliche Problem ist ganz einfach. "Es kann keine für alle zufrieden stellende Lösung geben", so der Tenor. Wie bitte? Warum denn nicht?

Sieben Standorte in Konkurrenz untereinander

Dazu muss man wissen: Die Berufsakademie Sachsen hat sieben Standorte, die in Konkurrenz stehen. Somit kommt es auf dem Rücken der Bildung dauerhaft zu Interessenskonflikten. Plauen ist die Nummer 7. Dieser Standort würde wirtschaftlich arbeiten können, gäbe es hier 500 Studenten. Genau das wird verhindert. Plauen schreit nach Personal. Man bekommt aber keins. Denn wenn sich Plauen vorwärts entwickelt, dann würde das die anderen Standorte schwächen. Und eben Plauen stärken. Die anderen Standorte können vollkommen verständlich keinerlei Interesse daran haben, dass der Standort Plauen besser wird. Im Gegenteil. Im Fußball nimmt der Große dem Kleinen die besten Leute einfach weg. Basta. Die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst im Freistaat Sachsen, Eva-Maria Stange (SPD), hat so gesehen eine unlösbare Aufgabe zu lösen. Die Frau ist nicht zu beneiden. Denn das Vogtland (230.000 Einwohner / 17.000 Unternehmen) braucht die höhere Bildung unbedingt. Das weiß Eva-Maria Stange, die sich durchaus schon einige Mal für das Vogtland stark gemacht hat. Aber hier stößt sie auf Beton.

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