Plauen. Der VFC Plauen hat am Freitagabend in der Fußball-Regionalliga ein spektakuläres Spiel abgeliefert. Am Ende hieß es gegen den BFC Dynamo 1:3 (0:1).
Plauen hätte in Führung gehen müssen
Die Berliner starteten überlegen mit fünf scharfen Angriffen. Die VFC-Abwehr hielt jedoch stand. Keeper Jakob Pieles parierte gegen BFC-Kapitän Rufat Dadashov (10.). Die Vogtländer kämpften sich frei. "Kein Angsthasenfußball mehr", kündigte VFC-Cheftrainer Karsten Oswald zur an. Johann Martynets (12.) scheiterte an BFC-Schlussmann Leon Bätge. Dann spielte Can-Deniz Tanriver den Plauener Tim Limmer (15.) mit gutem Auge frei. Limmers Schuss aus 17 Metern krachte an die Werbebande. Das Publikum hatte bereits den Torschrei auf den Lippen. Der VFC schien dem Führungstreffer nahe.
Stattdessen Rückstand
Doch Henry Crosthwaite (21.) riss die Spitzenstädter aus allen Träumen. Der flinke Berliner nutzte in zentraler Position den Freiraum und traf aus 14 Metern ins rechte Eck. Vier Plauener standen einfach zu weit weg. Michael Hiemisch (Sportlicher Leiter in Plauen): "Wir sind im Angriff und vergessen in unserem Drang nach vorn die Kontersicherung. Wir dürfen auch im Vorwärtsgang den Gegner nicht aus den Augen verlieren."
Zur Pazse 0:1 hinten
Die Berliner wollten mehr. Jakob Pieles vereitelte jedoch gegen Ivan Knezevic (23.) den Berliner Doppelschlag. Der VFC wurde zwar ordentlich durchgeschüttelt. Doch der Einbruch wie gegen Meuselwitz (0:3 zur Pause, Endstand 2:3) wurde verhindert. Johann Martynets (37.) verpasste den Ausgleich, als BFC-Schlussmann Leon Betge dessen Schuss parierte.
Platzverweis vermutlich Fehlentscheidung
Mit noch mehr Entschlossenheit startete der VFC in Halbzeit zwei. Doch den ungestümen Angriffen fehlte die Präzision. Dann der Knackpunkt im Spiel. Gelb-Rot gegen Can-Deniz Tanriver (59.) offenbar völlig daneben. Der Plauener hatte zunächst Gelb gesehen, obwohl er im Zweikampf eigentlich klar den Ball gespielt hatte. Wenig später das zweite Foul. Die Vogtländer waren damit in Unterzahl.
In Unterzahl überragend gekämpft
Doch der VFC war heißgelaufen. Mit dem Mut der Verzweiflung ging es immer wieder nach vorne. Riesiger Jubel im weiten Rund: Johann Martynets (69.) tankte sich durch und traf rechts unten zum 1:1-Ausgleich. Der BFC wirkte angeknockt. Plauen kämpfte mit dem lautstarken Anhang im Rücken bis zum Umfallen. In Unterzahl lieferte der VFC die bisher beste Saisonleistung ab. Dass der Gastgeber mit einem Mann weniger agierte, spielte keine Rolle.
Immer wieder vorne aufgetaucht
Natürlich standen die Spitzenstädter jetzt mit dem Rücken zur Wand. Mannschaftsleiter Thomas Sesselmann zehn Minuten vor dem Ende: "Wie wir uns hier wehren, das ist genau das, was den VFC immer ausgemacht hat. So wollen uns die Fans sehen. Weiter, immer weiter." Jakob Pieles glänzte beim Freistoß des Berliners Kevin Lankford (86.). Doch auch die Plauener tauchten immer wieder in der gegnerischen Hälfte auf.
Die Chance zum Sieg war da
Dann läuft der eingewechselte Kevin Werner (89.) allein aufs Berliner Tor zu, scheiterte jedoch am Schlussmann. Im Gegenzug traf Kevin Lankford (89.) für den BFC zum 1:2. Das war unglaublich bitter für die Vogtländer. In der Nachspielzeit versuchte der VFC alles, doch beim letzten Berliner Konter unterlief dem Plauener Daniel Heinrich (90.+4) ein unglückliches Eigentor zum 1:3-Endstand.
Statistik
VFC Plauen: Pieles - Tanriver (59. Gelb-Rot), Fischer, Träger, Morosow (52. Heinrich) - Limmer, Winter (60. Werner/V) - Akindele (60. Andreopoulos/V), Martynets, Kämpfer (85. Glaser) - Will
Schiedsrichter: Johannes Drößler
Gelb-Rot: Tanriver (Plauen, wiederholtes Foulspiel)
Torfolge: 0:1 Crosthwaite (22.), 1:1 Martynets (69.) 1:2 Lankford (89.), 1:3 Heinrich (90.+4/Eigentor)
Zuschauer: 1.569