Plauen. Melvin Berkemer verstärkt den Angriff des VFC Plauen. Der Offensivspieler stammt aus der U19-Bundesligamannschaft des VfL Wolfsburg. "Ich bin ab nächste Woche spielberechtigt und hoffe, ich kann dem VFC dann gleich helfen. In Wolfsburg habe ich einst euren VFC-Mannschaftsleiter Thomas Sesselmann kennengelernt. Als jetzt durch meinen Berater der Kontakt nach Plauen hergestellt wurde, hab ich nicht lange überlegen müssen", verrät der 19-Jährige, der einen Ein-Jahresvertrag erhält. VFC-Aufsichtsratsvize Gunter Reiher weiß, "dass in der Fußballregionalliga eben nicht mit einem Stoffball gespielt wird und wir in erster Linie physisch zulegen mussten. Das haben wir jetzt geschafft. Wir brauchen aber noch mehr Offensivpower", stellt Gunter Reiher fest.
Schneller Rechtsfuß mit Drang zum Tor
Melvin Berkemer hat beim VfL Wolfsburg im Profikader mit trainiert und könnte genau jene Entschlossenheit mitbringen, die der Sportliche Leiter Michael Hiemisch zuletzt gegen den BFC Dynamo (1:3) erst in der zweiten Halbzeit loben durfte: "Mit Melvin verstärkt uns ein gut ausgebildeter und schneller Rechtsfuß mit Drang zum Tor, Qualität und enormen Willen. Wir werden in Zukunft viel Freude an dem Jungen haben", glaubt Michael Hiemisch.
Ein gebürtiger Wolfsburger...
Der junge "Wolf" stammt übrigens tatsächlich aus der Autostadt und ist mit seinen 1,84 Metern auf der Außenbahn zum Einsatz gekommen. VFC-Mannschaftsleiter Thomas Sesselmann: "Die Nachwuchsabteilung des VfL Wolfsburg gehört zu den Besten in unserem Land. Dort habe ich als Mannschaftsleiter unter anderem an der Seite von Trainer wie Thomas Reis und Henning Bürger gearbeitet. Wer solche Trainer im Jugendbereich einsetzt, der bekommt natürlich auch das entsprechende Ergebnis." Melvin Berkemer trägt ab sofort die Nummer 13.
VFC Plauen will in Zehlendorf weniger Minifehler machen
Der VFC Plauen fährt nun also am Sonntag zum Shootingstar der Fußballregionalliga. Obwohl die Vogtländer zum Duell der Aufsteiger nach Berlin reisen, ist der FC Hertha 03 Zehlendorf der Favorit. Angst haben die Spitzenstädter vor den Hauptstädtern aber keine. "Zehlendorf ist kein typischer Aufsteiger. Die Mannschaft hat im Gegensatz zu uns viel Regionalligaerfahrung", erklärt VFC-Cheftrainer Karsten Oswald den Neun-Punkte-Unterschied zwischen Plauen (5) und Hertha 03 (14).
Die Plauener wollen sich belohnen
Nicht aufgeben, mit Entschlossenheit immer dranbleiben, jeden Rückschlag positiv beantworten: Es klingt völlig verrückt, aber genau das machen die Vogtländer. Gegen den BFC Dynamo erarbeitete sich der VFC bereits vier hundertprozentige Torchancen. Am Ende fehlte beim 1:3 tatsächlich nur noch das Spielglück, welches zuvor beim 1:1-Unentschieden in Leipzig auch schon der BSG Chemie zusprang. "Wenn unsere Spieler, wir Trainer, unsere tollen Fans und der ganze Verein insgesamt so weitermachen, werden wir auch irgendwann belohnt", stellt Karsten Oswald in Aussicht. Die Stimmung im Verein ist ausgesprochen gut.
Der VFC hat es doppelt schwer
"Wenn eine Amateurmannschaft hoch geht in die Profiliga, wird es doppelt schwer. Jetzt wissen alle, was das überhaupt bedeutet. Und die Zuschauerzahlen steigen bei uns. Weil alle klar sind im Kopf", freut sich VFC-Mannschaftsleiter Thomas Sesselmann. Die Summe der Minifehler soll am Sonntag in Berlin weiter sinken. "Es ist der 10. Spieltag. Wir sind jetzt physisch auf Augenhöhe. Haben in Unterzahl den BFC Dynamo an den Rand der Niederlage gedrückt. Mit dieser Mentalität wollen wir auch gegen Zehlendorf draufgehen", kündigt Karsten Oswald an.
Drei Ausfälle
Der neue Sportliche Leiter Michael Hiemisch sieht den VFC Plauen "im Reifeprozess noch oft zu unentschlossen. Aber der Wille dieser Mannschaft ist der Hammer", ist der VFC-Rückkehrer vom Kader überzeugt. VFC-Präsident Thomas Fritzlar: "Mit jedem Baustein, den wir in den vergangenen Wochen auf den anderen gesetzt haben, sind wir gewachsen. Wir haben uns auf alle möglichen Szenarien vorbereitet: Auch darauf, dass wird Tabellenletzter sind." Das Schlusslicht aus Plauen muss am Sonntag (Anstoß 13 Uhr) auf Can-Deniz Tanriver (gesperrt) sowie Fritz Böttcher und Kevin Walther (beide verletzt) verzichten.