Bombenfund: Plauen bereitet sich auf mögliche Evakuierung vor

Bombenfund Samstagfrüh steht fest, ob Blindgänger entschärft werden müssen

Plauen. 

Plauen. 71 Bombenfunde hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst in den vergangen 41 Jahren in Plauen entschärft. Bis 1979 lässt sich die Arbeit des "Himmelfahrtskommandos" zurückverfolgen. Am kommenden Samstag könnte es nun zur größten Evakuierung der Stadtgeschichte kommen. Denn die Metalldetektoren haben bei Bauarbeiten gleich zweimal Alarm geschlagen.

Bestätigt sich nun am 18. Juli ein weiterer "Blindgängerfund", dann werden unter Umständen bis zu 17.000 Menschen ab 7.30 Uhr aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. Der Spitzenstadt droht vorübergehend der Ausnahmezustand. Weshalb aber ist es nicht möglich, bereits jetzt klar festzulegen, wer aus seinen vier Wänden raus muss und wer bleiben darf?

"Wir können erst am Samstagfrüh um 7.30 Uhr mit Gewissheit sagen, welcher Evakuierungsradius nötig ist", betont die zuständige Fachbereisleiterin. Anja Ullmann wird den Einsatz leiten. Sie unterhält Unterstützung von allem, was geht. 200 Polizisten, 150 Mitarbeiter der Stadtverwaltung, 110 Rettungskräfte des Zweckverbandes Südwestsachsen, 50 Feuerwehrleute und viele weitere systemrelevante Bereiche sind am 18. Juli in Bereitschaft. Wenn Plauen Glück hat, dann gibt der Kampfmittelbeseitigungsdienst um 7.30 Uhr Entwarnung. "Wenn es sich aber bei einem oder beiden Funden im Erdreich um nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, dann muss entschieden werden, wie viele Menschen zu evakuieren sind", zeigt sich auch Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer angespannt.

Der Maximalradius beläuft sich bei einer 250-Kilogramm-Bombe auf einen Kilometer. Dann würde um die Fundorte in der Bleichstraße (Weisbachsches Haus) und/oder der Syrastraße (Schlossterrassen) die Sicherheitszone im Umkreis von 1.000 Metern verlaufen. Das wiederum bedeutet im Maximalfall, dass 17.000 Menschen vorübergehend aus ihren Wohnungen müssen. Alle Infos dazu online unter www.plauen.de/bombe oder telefonisch unter 03741/ 2912222.

Theater reagiert auf drohende Evakuierung im Plauener Stadtzentrum

Auf die eventuell anstehende Evakuierung des Plauener Stadtzentrums wegen eines Bombenfundes - aktuell laufen die Untersuchungen - reagiert nun auch das Vogtlandtheater. Die für Samstagabend geplante Vorstellung "Ein himmelblauer Trabant" im Hof des Plauener Malzhauses wird laut Theatersprecherin Carolin Eschenbrenner auf Sonntag (20 Uhr) verschoben. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Aufgrund der großen Nachfrage wird an diesem Tag (16 Uhr) eine zusätzliche Vorstellung angeboten. Das Publikum wird auf einen musikalischen Trip durch den Osten mitgenommen. Fünf Darsteller des Schauspielensembles singen unvergessene Hits aus der DDR. Sie werden live von einer Band begleitet. Besucher dürfen sich auf unvergessene Ohrwürmer wie Trude Herrs frecher Song "Ich will keine Schokolade" und Wolfgang Lipperts "Erna kommt" freuen. Der melancholische Song "Traumpaar" von Silly wird nicht fehlen. Karten sind an der Theaterkasse sowie online erhältlich.  

 

 

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