Coronaproteste in Plauen: Über 400 Teilnehmer spazieren durch die Stadt

Demonstration Im Interview mit Gegendemonstrantin Jeannette Haase-Pfeuffer

Plauen. 

Plauen. Am Montagabend rief das Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage dazu auf, in Plauen Gesicht zu zeigen gegen die illegalen Montagsdemonstrationen. "Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Mehrheit für einen anständigen und solidarischen Umgang miteinander steht und nicht laut spazieren geht", heißt es im Aufruf des Bündnisses. Unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung durften Menschen in einem abgesperrten Bereich Haltung zeigen. Mit Hilfe von Bannern zeigten sie ihre eindeutige Botschaft gegenüber Querdenkern und rechten Gruppierungen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte das Bündnisses am Wendedenkmal ihren Protest gezeigt. Rechtsextreme Gruppierungen wie die "Freien Sachsen" sowie die Kleinstpartei "Dritter Weg" hätten in Sachsen die Organisation und Steuerung der sogenannten Spaziergänge übernommen. Vorbeugend wurde eine Polizeikette gezogen, um die beiden Gruppen zu trennen. Die Lage blieb friedlich. BLICK.de sprach am Rande der Demonstration mit Jeannette Haase-Pfeuffer vom Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage:

Interview mit Jeannette Haase-Pfeuffer

 

Welche Intension verbirgt sich hinter dieser Aktion?

Wir wollen einen Gegenprotest gegen die ständigen Querdenker Spaziergänge. Wir stehen hier am Wendedenkmal, weil das Denkmal von den Spaziergängern seit der Corona Pandemie immer wieder missbraucht wird. Hier sind 89 mutige Menschen auf die Straße gegangen. Weil die Spaziergänger hier durch die Straßen ziehen mit den Worten "Frieden, Freiheit, keine Diktatur" Wir haben keine Diktatur, wir haben eine Demokratie. Genau dafür sind 89 die Menschen auf die Straße gegangen und das ist der Missbrauch. Und deswegen stehen wir hier, um dieses Denkmal in Plauen zu schützen.

 

Was erwarten Sie von dieser Aktion?

Wir erwarten uns von dieser Aktion, dass die Zivilgesellschaft aufsteht, Gesicht zeigt und sagt "So geht es nicht". Nicht in Form von Spaziergängen, sondern eben tatsächlich Dinge angesprochen werden können. Auf sachlicher, normaler Basis, aber ohne Gewalt, ohne Angriffe, ohne Beleidigungen.

 

Differenzieren sie zwischen berechtigten Sorgen und radikalen Absichten?

Berechtigte Kritik ist angebracht und auch teilweise notwendig. Auch wir sind Maske leid und auch die Pandemie sind wir leid. Aber trotzdem läuft man nicht, wenn man für Freiheit steht mit Neonazis zusammen. Das ist sehr widersprüchlich. Eine Distanzierung öffentlich gehört einfach dazu. Mit solchen Leuten läuft man nicht und das ist aber hier bewusst so gewollt. Also man läuft bewusst mit diesen Leuten und duldet sie und distanziert sich eben nicht, wie viele Leute sind.

 

Wie viel Teilnehmer hat ihre Aktion und gibt es Wiederholungen?

Heute sind wir 50 Leute. Wir haben für jeden Montag hier den Gegenprotest angemeldet und hoffen, dass noch ganz, ganz viele Menschen aus der Zivilgesellschaft hier mit stehen werden.

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