Das Boxen ist wieder im Kommen!

Tradition Immer mehr Vogtländer entdecken wieder den Kampf mit den Fäusten

Plauen/Oeslnitz. Sie sind die Erben einer ganz großen Tradition. Manch einer mag sich wundern, weshalb das Boxteam Plauen und das Boxteam Oelsnitz zusammen auftreten. Doch die älteren Sportfreunde wissen ganz genau, dass es da Parallelen zu früher gibt. Die alten Haudegen erinnern sich noch an die "Boxer-Hochburg Plauen". In die Spitzenstadt fuhren die Gegner nur sehr ungern. Weil in Plauen vor 50 Jahren eben Leute wie Wolfgang Großer, Dieter Eck, Alfred und Ewald Herzel, Klaus Kahl, Edgar Frenzel, Kurt und Werner Heinel oder Hermann Karnitzschky den Ring beherrschten.

2.000 Zuschauer standen damals um den Boxring

2.000 Zuschauer drängelten sich mitunter in der brechend vollen Festhalle. Trainer Sepp Rauner führte die Plauener Boxstaffel der BSG Wismut damals an. "60 erwachsene Boxer und zwölf Kinder gehörten dem Verein in Plauen an", heißt es in den Zeitungsarchiven. In Oelsnitz gab es noch eine weitere Abteilung mit 30 Athleten! 90 ambitionierte Boxer hatte das Vogtland damals. Wahnsinn! Und 1959 gelang den Plauenern sogar der Aufstieg in die Oberliga, der höchsten Leistungsklasse im Boxen der DDR. Ist das nicht verrückt?

In der Folge feierten etliche Erfolgsboxer aus Plauen und Oelsnitz große Triumphe. Bis zum Ende der DDR. Dann hatte es das Boxen in Plauen und Oelsnitz schwerer. Doch inzwischen haben Trainer Frank Süß und seine Mitstreiter Struktur in den Vereinsalltag gebracht und es stehen auch beachtliche Erfolge zu Buche. 30 Jahre nach dem Fall der Mauer erlebt das Boxen also eine kleine Renaissance. Das ist noch kein Grund zu jubeln! Aber stolz sein dürfen die Funktionäre der beiden Boxteams in Plauen und Oelsnitz allemal.

Das Ziel ist die Wettkampfreife

Cheftrainer Jens Riedel kommt aus Oelsnitz und der 38-Jährige trainiert in Plauen den Nachwuchs: "Zehn Kinder, zehn Jugendliche und zehn Erwachsene trainieren bei uns regelmäßig", berichtet der Coach. Vorstand Erich Rausch fügt hinzu: "Wir würden uns sehr freuen, wenn weitere Interessierte dazukommen und bei uns vier Wochen reinschnuppern." So viel Zeit sollte man sich nehmen, um wirklich herauszufinden, ob das Boxen was für einen ist. Denn das Ziel ist natürlich die Wettkampf-Reife und die bekommt keiner geschenkt. Weil man alles können muss, wenn man sich verteidigen will: Deshalb gilt die Sportart Boxen nämlich als eine der komplexesten überhaupt. Den Irrglauben - das Boxen sei ein Haudrauf-Sport - den verlieren die Neueinsteiger ganz schnell, wenn sie im Trainingsalltag das Einmaleins dieser technisch anspruchsvollen Sportart lernen.

Hier sind die Kontaktdaten
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter der Rufnummer 0157-37631442 oder direkt vor Ort in der Hufelandschule in Plauen im Wohngebiet Chrieschwitzer Hang, Anton-Kraus-Straße 16. Dort wird immer montags und mittwochs jeweils von 17.15 Uhr bis 18.45 Uhr trainiert. In Oelsnitz trainieren die Boxer Dienstag und Freitag jeweils ab 17.30 Uhr in der Berufsschul-Turnhalle am Willy-Brandt-Ring 13. Alle Boxfreunde dürfen sich schon jetzt den 1. Juni vormerken: Dann steigt in der Oelsnitzer Vogtland-Sporthalle der große Energie-Pokal, ein Boxturnier von überregionaler Bedeutung. Mehr Informationen gibt es hier.

Auch beim Post SV Plauen wird geboxt

Um den Boxsport in Plauen bemüht sich übrigens auch der Post SV Plauen seit einigen Jahren. In der Sporthalle der Astrid-Lindgren-Grundschule im Mammengebiet (Ostvorstadt) wird immer Montag und Donnerstag jeweils 18 Uhr trainiert. Dort trifft man dann auf eine weitere Boxlegende. Der frühere Champion Siegfried Fischer gibt sein Wissen und Können im Alter von 80 Jahren immer noch weiter an die Jüngeren.

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