Bilder und Kommentare sind bereits in den sozialen Netzwerken aufgetaucht. Zwei Leseranfragen erreichten den BLICK. Was war am Samstagabend in der Südvorstadt beim Fußball los? Hier gibt es die einfachen Antworten.
Großaufgebot: Hubschrauber, Rettungswagen und Polizei im Einsatz
Großes Aufsehen am Samstagabend in der Südvorstadt. Ein Hubschrauber fliegt im Plauener Stadtteil ein. Zuvor braust ein Rettungswagen zum Sportplatz. Auch die Polizei kommt zum Einsatz. Die Anwohner fragen sich: Was ist denn jetzt los?
Concordia feiert 120. Geburtstag
Der SV Concordia feiert an diesem Wochenende seinen 120. Geburtstag. In die Feierlichkeiten des Fußballvereins eingebettet waren die beiden Stadtderbys. Zunächst trennten sich der SV Concordia II und der 1. FC Wacker II 2:2-Unentschieden. "Das war ein faires Spiel. Es gab keinen Sieger. Alles okay", berichtet Wacker-Kapitän Steve Wagner. Im Anschluss folgte dann das Abendspiel zwischen den ersten Männermannschaften in der Sparkassen-Vogtlandliga. Und dieses Prestigeduell hatte es in sich...
Fünf Rote Karten
Bis zur 68. Minute sahen die 168 Zuschauer ein "normales" Derby. Natürlich ging es zur Sache. "Aber alle Aktionen auf beiden Seiten hielten sich im Rahmen", schätzt Concordia-Chef Christian Glück ein. In den Schlussminuten eskalierte das Derby, welches es seit 114 Jahren gibt. Fünf Platzverweise hagelte es.
Torjubel mit Platzverweis bestraft
Begonnen hatte alles mit einem übertriebenem Torjubel. Ein bereits mit Gelb verwarnter Concorde traf zur 3:2-Führung für die Gastgeber. Im Überschwang zog der Torschütze sein Trikot aus und wirbelte es durch die Lüfte. Das ist verboten. Es gab erneut Gelb und damit Gelb-Rot. In Unterzahl verteidigte Concordia fortan den knappen Vorsprung. Wacker rannte unterdessen an und wollte den Ausgleich. Zweikampfhärte und Fouls auf beiden Seiten nahmen zu. Es gab viele Freistöße. Bis zur 85. Minute.
Es war turbulent
Erster richtig großer Aufreger: Vor einer Ecke gerieten beide Teams im Concordia-Strafraum aneinander. Es gab einen Ellenbogencheck. Gelb-Rot gegen Concordia. Auch ein Wackerspieler sieht Gelb-Rot. Viel Geschrei und Rudelbildung. Die Schiedsrichter wussten gar nicht mehr, wo sie hinsehen sollten. In diesem Trubel kam es zu Verwechslungen. Die Fehlentscheidungen wiederum brachten beide Mannschaften noch zusätzlich auf die Palme. Jetzt wurde es richtig turbulent.
Turbulente Szenen
In der Nachspielzeit dann der Eklat. Unmittelbar vor beiden Auswechselbänken eskalierte nach drei Fouls binnen zwei Sekunden die Situation. Jeweils ein Concordia- und ein Wacker-Spieler blieben verletzt liegen. Auf dem Rasen kam es zum Gerangel. Mehrere Ordner wurden benötigt, um die Situation zu beruhigen. Es gab wieder zwei Rote Karten, jeweils eine für beide Teams. Der verletzte Concordia-Spieler benötigte medizinische Hilfe. Ein Rettungswagen wurde gerufen. Nach acht Minuten Unterbrechung ging es weiter mit Fußball. Wacker kam mit dem Schlusspfiff zum 3:3-Ausgleich. Nach dem Ende des Derbys beruhigten sich beidseitig die Gemüter nur langsam. Doch urplötzlich mussten alle den Platz räumen, weil ein Hubschrauber angekündigt wurde...
Auch die Polizei sah nach dem Rechten
Zehn Minuten nach dem Abpfiff flog der Notarzt ein. "Christoph 46" landete mitten auf dem Concordia-Sportplatz. Platzwart Mario Kammler berichtet: "Das hier ist bereits die dritte Landung eines Helikopters in den letzten Jahren. Zuvor gab es zwei Notfälle in der Gartenanlage." Die herbeigerufen Sanitäter und der fliegende Notarzt behandelten den an der Hüfte verletzten Concordia-Spieler. Er wurde ins Helios Vogtland-Klinikum gefahren, während der Notarzt mit dem Hubschrauber zurückgeflogen wurde. Zeitgleich war auch die Polizei auf dem Gelände eingetroffen. "Wenn Fußball ist, kommen wir lieber mit ein paar Leuten mehr", stellte einer der Polizisten klar. Der Mannschaftsbus rückte schnell wieder ab. Die Vertreter beider Vereine hatten inzwischen für Ruhe und Frieden gesorgt.
Zu viel Druck im Kessel
Das Fazit: Wenn zu viel Adrenalin auf dem Fußballplatz ist, wird aus der Übermotivation schnell Aggression. Beide Seiten waren sich nach diesem üblen Ereignis einig: "Das müssen wir alle beim nächsten Mal besser machen", so die Einschätzung der anwesenden Wacker- und Concordia-Vorstände. Dem verletzten Concordia-Spieler wünschte der 1. FC Wacker gute Besserung, als der Krankenwagen startete.