Kein Tag wie der deutsche Einheitstag vermittelt auch die Ungerechtigkeit, die die Bewohner im ehemaligen Grenzstreifen über sich ergehen lassen mussten.
Eine neue Erinnerungstafel
Im kleinen, vogtländischen Ort Pabstleithen gibt es seit einigen Tagen eine Erinnerungstafel. Diese informiert über die Grenzziehung, Stacheldraht und Wohnhäuser, die plattgemacht wurden.
Informationsstellen entlang des „Grünen Bandes“
Die ehemalige Teilung zwischen beiden deutschen Staaten hatte tiefe Wunden in die Landschaft gegraben und Narben bei den Bewohnern hinterlassen. An der Bushaltestelle am Ortsausgang von Pabstleithen steht nun eine erste zweisprachige Erinnerungstafel, die am Grünen Band und dem ehemaligen Kolonnenweg an jene „Schicksalsorte“ aufmerksam machen. 53 Familien verloren ihr Zuhause, wurden zwangsausgesiedelt. 35 bis 40 Kilometer auf dem Grünen Band, vom Dreiländereck bei Oberprex bis zum Drei-Freistaaten-Stein bei Straßenreuth im Thüringer-Vogtland, werden mit Informationsstelen ausgestattet.
Aus eigener Spendenkraft
Die Rotary-Clubs Hof-Bayerisches Vogtland und Schloss Voigtsberg haben dafür tief in den Spendentopf gegriffen. Achim Hager, Past-Präsident des Rotary-Clubs Hof-Bayerisches Vogtland: „16.000 Euro haben mein Präsidentenkollege Ralph Müller und ich mit den Clubs aufgebracht, um das erst privatinitiierte Projekt möglich zu machen.“ Die Einweihung der Tafel erfolgte im Beisein der Initiatoren Dietmar Kühn (Posseck/Text, Konzeption), Thomas Findeis (Kottengrün, Texte für die Informationstafeln Grünes Band), Fotos Chronik Pabstleithen, Chronist Peter Stehr aus Regnitzlosau, der Anwohner und mit Vertretern von Politik und Gemeinwesen sowie als Gast aus dem benachbarten Landkreis Hof, Landrat Dr. Oliver Bär.
„Zum Gedenken an die Aktionen Ungeziefer und Kornblume“ in Mißlareuth
Auch in Mißlareuth gibt es eine kleine Gedenktafel. Sie befindet sich am Eingangsbereich zum Mißlareuther Friedhof und trägt die Aufschrift: „Zum Gedenken an die Aktionen Ungeziefer und Kornblume 1952 und 1961 - Zwangsaussiedlungen in der DDR“ Allerdings ist die Inschrift nur mit Mühe zu entziffern – ein Umstand, der dem Gedenken an die schwere Zeit nicht förderlich ist.