Das erste Saisontor und der erste Saisonsieg gehen auf sein Konto. Jetzt hat sich der Handball-Drittligist SV 04 Oberlosa mit sofortiger Wirkung von Rückraumspieler Lukasz Orlich getrennt. Der Pole kam im Sommer vom HC Oppenweiler/Backnang. Die Trennung hatte sich bereits intern über mehrere Wochen angedeutet. Spielbetriebs-Chef Lutz Petzoldt stellt dazu fest: "Lukasz hat zweifellos sportliche Qualitäten. Allerdings hat er sich im Mannschaftsgefüge nicht so verhalten, wie wir das im Abstiegskampf erwarten. In dieser sportlich schwierigen Situation brauchen wir Akteure mit absolutem Teamgeist und Willen", erklärt Lutz Petzoldt. Immer wieder bemängelten Handballkenner das "Aus der Reihe tanzen" des 25-Jährigen.
Der Hoffnungsträger hat enttäuscht
Mit durchschnittlich nur vier Treffern konnte der Hoffnungsträger in 13 Spielen die Erwartungen nicht erfüllen. Der Rückraumschütze galt in Plauen als Mann zwischen Genie und Wahnsinn. So konnte der trickreiche Lukasz Orlich zum einen seinen Gegenspieler völlig alt aussehen lassen. Andererseits fiel er durch Disziplinlosigkeiten oder Fehlwürfe in absolut entscheidenden Momenten auf. Lukasz Orlich wurde am 1. Spieltag von Carsten Gündel (Sparkasse Vogtland) und Cheftrainer Ladislav Brykner als "Spieler des Tages" geehrt. Beim 28:25-Auftaktsieg gegen Baden-Baden erzielte Lukasz Orlich insgesamt 9 Tore für die Plauener. Und: Beim 28:27-Erfolg in Landshut traf der Pole dann achtmal für Oberlosa. Sein früherer Verein, der HC Oppenweiler/Backnang, verzweifelte scheinbar ebenso an seinem Schützling. Jetzt ist der HCO Tabellenführer und auf dem Weg in die 2. Bundesliga. "Die Suche nach einem Ersatz läuft ab sofort auf Hochtouren", bestätigt Lutz Petzoldt.
Samstagabend geht's gegen die SG Pforzheim-Eutingen um alles
Cheftrainer Ladislav Brykner: "Natürlich dünnt das den ohnehin schmalen Kader weiter aus. Ich möchte jedoch betonen, dass ich vollumfänglich hinter dieser Entscheidung stehe." Die Plauener empfangen am Samstag, 19 Uhr zu einem vorentscheidenden Duell um den Klassenerhalt die SG Pforzheim. Der SV 04 hat elfmal in Folge verloren, doch zuletzt eine Leistungssteigerung hinbekommen. Genau darauf hoffen die Verantwortlichen der Plauener jetzt. Dass man vor eigenem Publikum endlich wieder einen Sieg feiert und sich so im Kampf um den Klassenerhalt zurückmeldet. Die SG Pforzheim-Eutingen rangiert mit 8:18 Punkten auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, während Oberlosa mit 4:22 Zählern auf den vorletzten Rang abgerutscht ist. Der Anwurf in der Plauener Kurt-Helbig-Halle erfolgt wie gewohnt um 19 Uhr.
Rico Michel: "Pforzheim ist die Sphinx der Liga!"
Die Handballer aus der 130.000 Einwohnerstadt am Nordrand des Schwarzwaldes gelten so ein bisschen als die Sphinx der Liga. Bärenstarken Auftritten wie in Balingen (27:18) oder in Landshut (36:28) stehen deutlich schwächere Auftritte wie zu Hause gegen das Schlusslicht aus Baden-Baden (22:24) oder bei den Rhein-Neckar Löwen (28:35) gegenüber. Derzeit rangiert die Mannschaft um Trainer Alexander Lipps vier Punkte vor den Plauenern. Pressesprecher Rico Michel: "Die Stärke der Pforzheimer liegt vorwiegend in der Abwehr, stellt man doch derzeit die viertbeste Defensive der Liga. Im Angriff stechen Rechtsaußen Tim Ganz mit 59 Saisontoren sowie die beiden Rückraumspieler Julian Broschwitz (59) und Torsten Anselm (51) heraus." Wie viele andere Vereine in der Süd-Staffel der 3.Liga verfügen auch die Pforzheimer über eine herausragende Nachwuchsarbeit. So spielt die A-Jugend aktuell in der 2. Bundesliga und die B-Jugend sogar im Oberhaus des Deutschen Handball Bundes.