Eigengewächse machen VFC-Kader immer preiswerter

Fußball Plauener planen trotz Unsicherheiten die kommende Saison

Plauen. 

Plauen. In einer kranken Fußballwelt gesunden und gleichzeitig im semiprofessionellen Bereich erfolgreich spielen, das ist das ausgesprochene Ziel beim VFC Plauen. Der Fußball-Oberligist hat sich auf weitere Wochen der Ungewissheit eingestellt. "Wir wissen, dass es weitergeht mit dem Spielbetrieb. Aber wir wissen nicht wann", liest Cheftrainer Falk Schindler Punkt eins auf seiner "Liste der Unwägbarkeiten" vor. Sein Vertrag endet zum 30. Juni 2020. Das heißt, für ihn geht die wegen der Coronapandemie abgebrochene Saison erst in zwei Wochen zu Ende. Und dann? VFC-Präsident Thomas Fritzlar zögert keine Sekunde mit seiner Antwort: "Wir wollen die erfolgreiche Arbeit mit Falk Schindler, Assistent Ronny Diersch und Mannschaftsleiter Roland Pöhler fortsetzen. Die Gespräche sind auf der Zielgeraden. Es sieht ganz gut aus." Der Vereinsvorsitzende fügt noch hinzu: "Wir haben aktuell zudem zwei Torhüter und 14 Feldspieler unter Vertrag. In dem Bereich müssen wir noch etwas tun, haben aber aufgrund der aktuellen Gesamtsituation keine Not."

 

Wirtschaftliche Situation ist stabil

 

Derart aufgeräumt präsentierte sich der VFC Plauen schon lange nicht mehr. Ist dieser Umstand aufgrund der gewonnenen Zeit durch die Coronapause vielleicht noch erklärbar, so ist die folgende Aussage wirklich überraschend. "Unsere wirtschaftliche Situation bewerte ich auch nach drei schweren Krisenmonaten als stabil", betont Thomas Fritzlar, der für seinen Kurs immer mehr Applaus erhält, wenngleich die Sparmaßnahmen natürlich dem Einzelnen wehtun. "Mein Auftrag lautet: Alle Vereinsgelder im Sinne unserer Sportgemeinschaft sinnvoll einzusetzen. Das heißt für mich, keine großen Stars aus oberen Ligen holen, sondern junge Leute aus dem eigenen Nachwuchs zu fördern." Diesen Spielball hat A-Jugendtrainer Tommy Färber dankend aufgenommen. In seinem "Talenteschuppen" haben sich bereits einige Junioren in Position gebracht. Im Fokus stehen zum Beispiel die Namen von Jannes Schmidt, Fabian Stein, Toni Lohse, Louis Endler oder Charly Spranger. "Aber es gibt noch viele weitere ambitionierte Jungs, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen können", sagt Trainer Tommy Färber, der allerdings auch von Problemen außerhalb des Fußballplatzes berichtet. "Junge Leute kann man nur halten, wenn sie eine berufliche Perspektive vor Augen haben. Genau das ist im Moment ziemlich kompliziert. Aber wir geben alles", versprechen die Verantwortlichen.

Große Wertschätzung für den eigenen Nachwuchs

Freuen darf sich in diesem Sommer der gesamte Betreuerstab um Jugendleiter Norman Zschach. Denn durch die Integration des eigenen Nachwuchses steht bereits jetzt fest: Der VFC-Oberligakader für die Saison 2020/2021 wird einer der preiswertesten der letzten 30 Jahre. Im Vorstand plant man die kommende Spielzeit übrigens zweigleisig. "Vielleicht müssen wir ja die ersten Spiele ohne Zuschauer absolvieren. Das wäre eine Katastrophe, müsste aber auch von uns wirtschaftlich irgendwie gemeistert werden", blickt Thomas Fritzlar nach vorn. Wie viele Vereine für die kommende Oberligasaison melden, wird derzeit von Nordostdeutschen Fußballverband abgefragt. Wie der Sportliche Leiter Frank Günther informiert, gibt es aller Wahrscheinlichkeit nach nur einen Aufsteiger. Demnach möchte nur Blau-Weiß Zorbau (Sachsen-Anhalt) in die Oberliga hochgehen. In den nächsten Tagen ist ein Testspiel des VFC Plauen denkbar. Dann will man sich unter anderem auch Probespieler anschauen.

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