Erinnerung an "Nema"-Fabrik in Netzschkau

Ausstellung Maschinenfabrik soll nicht vergessen werden

Netzschkau. 

Netzschkau. Die Geschichte der "Nema", der Netzschkauer Maschinenfabrik, soll nicht vergessen werden. Im Begegnungszentrum im Rathaus Netzschkau, welche die Nema-Interessengemeinschaft nutzen kann, wurde deshalb eine sehenswerte Ausstellung eingerichtet. Diese erinnert mit vielen Exponaten, Bildern und Dokumenten an das Werk, welches in der DDR volkseigen war und in welchem viele ältere Netzschkauer einst arbeiteten. 125 Jahre "Nemageschichte" gelten als ein großes Stück der Industriegeschichte von Netzschkau.

"Ich kenne die Nema schon, als ich noch Kind war", sagt Falk Naumann, der sich mit der Heimatgeschichte befasst. Später war der Netzschkauer in dem Werk tätig. Als das Aus nach der Wende kam, konnten viele Fotos, Texte, Zeitdokumente, Muster und Erzeugnisse von der Gründung 1889 bis zum Jubiläum im Jahr 2014 gesichert werden.

Die Entstehungsgeschichte

Ferdinand Hofmann und Franz Stark waren es, die am 1. Mai 1889 die Maschinenbauwerkstatt "Hofmann und Stark" in Netzschkau gründeten. Als Ferdinand Hofmann im Jahr 1899 ausschied, wurde die Firma umbenannt in Netzschkauer Maschinenfabrik Franz Stark & Söhne. Insgesamt 35 Mitarbeiter zählte das Werk. Im Jahr 1907 kam die Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und 1912 Apparate für den Lüftungs- und Heizungsbereich dazu. Die Mitarbeiterzahl wuchs auf 322 im Jahr 1929, Mitte der Dreißiger Jahre waren es rund 1000 und um 1944 sogar rund 2000 Mitarbeiter in der Nema. Nach dem Kriegsende 1945 folgte die Enteignung der beiden Brüder Stark, im November 1946 wurde die Firmierung "Sowjetische Aktiengesellschaft SAG, vormals Netzschkauer Maschinenfabrik Nema Netschkau" aus dem Werk. Im Jahr 1949 hieß der Betrieb Sowjetische Maschinenbau-AG "Podjomnik". Nach der DDR-Gründung folgte die Umbenennung im Jahr 1952 in den Volkseigenen Betrieb Maschinenfabrik Nema Netzschkau. Nach der politischen Wende wurde 1990 aus dem Betrieb die Maschinenfabrik NEMA GmbH gebildet, bis einzelne Unternehmensteile verkauft wurden. Das Ende der NEMA war besiegelt.

Dienstags von 9 bis 11 Uhr ist die Schau bei freiem Eintritt geöffnet. Infos: 03765/305270.

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