Ganz viel Platz: Nur wenige Urlauber auf Mallorca

Lockdownreport Anja Liebmann und Ann-Kathrin Hüttner testen, was in Spanien geht

Palma. 

Palma. Nachdem 11.500 Probeurlauber die Ferieninsel Mallorca wieder verlassen haben, läuft jetzt die Lockdown-Phase 3. Spanien ist bereit für Gäste aus Deutschland. Ob es angesichts der vielen Unsicherheiten wirklich Sinn macht, die Balearen zu bereisen, das sollen Anja Liebmann und Ann-Kathrin Hüttner herausfinden. Das Unternehmen sonnenklar.tv hat die Vogtländerinnen nach Malle geschickt, damit die Kunden in Plauen und Auerbach Informationen aus erster Hand bekommen. Der BLICK-Reporter ist mit vor Ort.

 

Alle sind nett und freundlich

 

"Wir haben inzwischen ziemlich viel getestet. Ganz ehrlich: Bis auf die Maskenpflicht in den Geschäften gibt es keine Einschränkungen, die besonders nerven. Es ist alles wie bei uns zu Hause. Und es sind kaum Urlauber hier. Das heißt, man hat überall Platz, muss nirgendwo anstehen und die Verkäufer und Kellner sind sehr freundlich", ziehen die Reiseberaterinnen eine erste Zwischenbilanz. Fotos gibt es hier in der Galerie.

 

Manches ist günstiger als vor Corona

 

Ob mit der Pferdekutsche, im Fishing-Fuß-Spa oder in der Modeboutique: Die Mädels konnten sich in Palma de Mallorca frei bewegen. "In einigen Gaststätten ist es sogar preiswerter als bei uns zu Hause. Und der Strand ist quasi leer", berichten Anni und Anja. Weil es keine Sonnenschirme und Liegen gibt, hatten sich die Mädels Luftmatratze und Handtuch im Minimarkt gekauft. Die Kombination gibt es für ganze 7 Euro! Auch das Mietauto war günstig und problemlos zu bekommen. Im Taxi blieb wegen der Hygieniebestimmungen der Beifahrersitz frei. Wäre nicht im Hintergrund dieses Virus, es gäbe großen Grund zur Freude. Doch Spanien leidet schrecklich unter der Coronapandemie.

 

So leer war Mallorca noch nie

 

Die Wirtschaft auf Mallorca lebt vom Tourismus. Vier Millionen Urlauber aus aller Welt landen pro Jahr auf der Baleareninsel, auf der nicht einmal eine Million Einwohner zu Hause sind. Alles ist ausgerichtet auf Hotellerie und Gastgewerbe. Das beliebteste Flugreiseziel der Deutschen galt vor der Erfindung der Vielfliegerei als bettelarm. Carol Minks arbeitet sonst als Animationsgirl. Die 28-Jährige aus Cottbus hat ihren Saisonjob verloren. Jetzt versucht sie für ein Straßencafè am Ballermann Nummer 0 Gäste zur Einkehr zu animieren. "Wie lange die Wirtschaft auf Mallorca mit so wenigen Urlaubern überlebt, ist die große Frage. Keiner hat darauf eine Antwort", sagt die gelernte Industriekauffrau. Einige Läden haben geschlossen. Und auch die großen Partytempel bleiben dicht. Das wiederum ist für die Gastronomie schlecht, weil ganze Reisegruppen zu Hause bleiben. "Jetzt ist genau die richtige Zeit für einen Entspannungsurlaub auf Mallorca. So leer habe ich die Insel noch nicht gesehen", lädt Carol Minks die Vogtländer ein. Sie weiß von ihren Eltern, dass viele Deutsche noch zögern, wieder ins Ausland zu fliegen. "Aber bis jetzt läuft alles problemlos", berichten die Reiseberaterinnen Anja und Anni. Sie wirken locker und gelöst. Die erste Anspannung ist verflogen. Und bei täglich über 30 Grad Celsius trägt auf der Straße auch keiner mehr den Mund-Nasen-Schutz. Von Hotspots beziehungsweise gesundheitlichen Problemen haben die Plauenerinnen bis jetzt nichts gehört oder mitbekommen. Sie berichten seit Sonntag täglich für die Interessierten in der über 2.000 Kilometer entfernten Heimat.

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