Auch die Wohnungsbaugesellschaft Plauen (WbG) kommt nicht mehr um eine Mieterhöhung umhin. 2.818 von rund 7.000 Mieterhaushalten bekommen ab kommenden Dienstag Post. Ein entsprechendes Schreiben zur Mieterhöhung steckt dann im Briefkasten. Dabei ist die maximal mögliche Erhöhung pro Mietvertrag auf 40 Euro monatlich begrenzt worden. WbG-Geschäftsführer Ulrich Jacob: "Wir haben dieses maximale Limit von 40 Euro Erhöhung aus sozialen Gründen gesetzt." Die soziale Verträglichkeit steht demnach vor der wirtschaftlichen Komponente. Zudem seien neue Mietverträge von der Erhöhung ausgeschlossen. Es wurden alle Mietverhältnisse überprüft. "Aber um eine Erhöhung der Mieten kommen auch wir angesichts der extremen Preissteigerungen nicht umhin", stellte Ulrich Jacob in einem extra angesetzten Pressegespräch fest.
Mieterhöhung soll zum 1. August 2025 greifen
Susanne Truhm ist die Prokuristin und Justiziarin im Unternehmen: "Auf Grund der aktuell steigenden Kosten und zunehmenden gesetzlichen Vorgaben beziehungsweise Anforderungen ist eine Mieterhöhung für uns unumgänglich. Diese Mieterhöhung soll zum 1. August 2025 greifen." Sabine Lubkowitz ist die Teamleiterin Vermietungsservice & Marketing: "Dabei ist es uns aber besonders wichtig, neben den wirtschaftlichen Zwängen, auch im Sinne unserer Mieter zu handeln." Die Wohnungsbaugesellschaft Plauen GmbH ist der größte vogtländische Vermieter und zugleich eine städtische Tochter. Als kommunales Unternehmen sorgte die WbG zusammen mit AWG Wohnungsgenossenschaft (AWG) in der Spitzenstadt für äußerst stabile Durchschnittsmieten. Im Bundesmaßstab gilt Plauen als besonders günstig. Schon in Zwickau liegt die Durchschnittsmiete um bis zu einen 1 Euro pro Quadratmeter höher.
WbG bietet Wohnraum ab 3,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter an
Die WbG bietet Wohnraum ab 3,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter an. Dass sich die WbG-Verantwortlichen dennoch in einem Pressegespräch den Medien stellten, um die Mieterhöhungen zu begründen, zeigt wie enorm der Druck geworden ist. "Die Mietrückstände belaufen sich auf über 200.000 Euro. Deshalb müssen wir ständig mehrere Mitarbeiter abstellen, die nur mit diesen rückständigen Zahlungen zu tun haben", verrät WbG-Chef Ulrich Jacob.
Betriebsgewinne fließen in Bausubstanz
In der Branche gilt Plauen als einer der Orte in Deutschland, wo sich für Vermieter nur schwer Erträge erzielen lassen. Die Wohnungsbaugesellschaft Plauen GmbH beschäftigt insgesamt über 40 Mitarbeitende im Kerngeschäft des Wohnungswesens. Inklusive der angeschlossenen Immobilienservice Plauen GmbH (ISP) und dem Wohn- und Lebensräume e.V. sind über 200 Beschäftigte im Einsatz. "Wir erzielen Gewinn, den wir dringend brauchen, weil wir das Geld direkt in die Wohnsubstanz investieren", beteuert WbG-Chef Ulrich Jacob. 14,4 Millionen Euro gehen in diesem Jahr in den Bau und die Modernisierung. Alleine 4,0 Millionen Euro wendet die WbG für die Modernisierung leerstehender Wohnungen auf. Der Leerstand beträgt nur 8,2 Prozent, was im Städtevergleich ähnlicher Orte ein guter Wert ist.