Hartmut Denkewitz: Der Diakoniker der ersten Stunde geht

Ruhestand Zur Verabschiedung blieb kein Platz frei im Lutherhaus

Plauen. 

Plauen. Er ist der Diakoniker der ersten Stunde. Dr. Hartmut Denkewitz tritt heute nach 31 Jahren Dienstzeit seinen verdienten Ruhestand an. Der Direktor hat nach dem Ende der DDR die Diakonie in Plauen mit aufgebaut. Als ehemaliger Landtagsabgeordneter und Weggefährte erinnert sich Frank Heidan: "Das Thema Pflege in der ehemaligen DDR ein Stiefkind. Ich bin beeindruckt, was Hartmut Denkewitz und seine Mitstreitern in 30 Jahren aus den ursprünglichen Rudimenten gemacht hat." Frank Heidan berichtet von einem der ersten Pflegeheime überhaupt, welches nach der Wende in Plauen am Komturhof entstanden war. "Das Marthaheim für Wohnungslose, der Sozialkeller, mir würde noch ganz viel einfallen, was unter seiner Leitung alles entstanden ist oder ausgebaut wurde", fügt Frank Heidan hinzu.

 

Ein Visionär!

 

"Und vor allem hat Hartmut Denkewitz soziales und betriebswirtschaftliches Engagement miteinander verbunden, was letztlich für 320 sichere Arbeitsplätze gesorgt hat", bewunderte der Plauener Bürgermeister Tobias Kämpf die Arbeit des scheidenden Visionärs. Zur Verabschiedung waren 89 geladene Gäste erschienen. Im Lutherhaus blieb kein Platz frei. Das Lebenswerk von Dr. Hartmut Denkewitz würdigten unter anderem Superintendentin Ulrike Weyer, Dr. Viola Vogel (Diakonie Sachsen), Tabea Waldmann (Telefonseelsorge Vogtland), Nicol Georgi (Obervogtländischer Verein für Innere Mission Marienstift e.V.), Gabriele Floßmann (Stadtmission Plauen), Verwaltungsrätin Birgit Erhardt und Silke Neumann vom Spiel-Spaß-Kindertreff, die zugleich die Mädels aus ihrer Tanzwerkstatt in die Zukunft performen ließ.

Ein Netzwerker und Pionier

 

Hartmut Denkewitz geht als Netzwerker und Pionier in die Geschichte ein. Drei Landräte, drei Oberbürgermeister und viele weitere wichtige Verantwortliche hat der Vorstand des Diakonischen Werkes - Stadtmission Plauen e.V. erlebt. Nach seinem Start am 1. Februar 1992 galt es zunächst, die Diakonie sowohl strukturell als auch personell gut aufzustellen. Das gelang. Hartmut Denkewitz wurde zur Stimme und zum Gesicht der Diakonie. Unter seiner Federführung kam es 2001 zur Fusion mit der Diakonie Oelsnitz. Es entstand auch der City-Wohnpark in Plauen.

Ein Drogenbus

 

Inzwischen rollt unter der Flagge des Landkreises auch ein Drogenpräventionsbus durchs Vogtland. Für den hatte sich ursprünglich auch der ehemalige Landrat Rolf Keil stark gemacht. "Ich habe anlässlich meines 60. Geburtstages um Spenden gebeten, nachdem mir Rolf Keil mitteilte, dass für diesen Drogenpräventionsbus noch Geld fehlt. Die 5.000 Euro waren bei Dr. Hartmut Denkewitz und seinem Projekt sehr gut angelegt", erzählt Andreas Heinz. Der Landtagsabgeordnete engagiert sich an vielen Stellen eher unauffällig für solche und ähnliche Projekte. Bürgermeister Tobias Kämpf stellt dazu fest: "Es ist kein schönes Thema. Aber wir alle sollten wissen, dass zum Beispiel Plauen im Bereich der Drogenstatistik eine Quote hat, die im Großstadtbereich liegt." Auch der "Grüne Wagen" als Blumenladen und Gärtnerei geht mit auf das Konto des künftigen Ruheständlers.

 

Ein Dankeschön

 

Dr. Hartmut Denkewitz wünscht sich "Friede im Alter" und er bittet "alle um Vergebung, denen ich in drei Jahrzehnten durch meine Entscheidungen vielleicht Leid zugefügt habe. Das habe ich nie absichtlich getan." Der scheidende Vorstand übergibt nun an Silke Schwabe das Zepter, sein Lebenswerk sowie viele gute Ideen und geht von der Kommandobrücke. Er wünscht seiner Nachfolgerin, allen Mitarbeitern und den vielen Partnern und Wegbegleitern Gottes Segen. Eine große Ära ist zu Ende. Wir sagen danke Dr. Hartmut Denkewitz!

 

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