Da haben die Fußgänger und Autofahrer zweimal hinschauen müssen: Bewirbt sich Frank Heidan wirklich um einen Platz im Deutschen Bundestag? Ab Ende letzter Woche hing das Plakat des ehemaligen Landtagsabgeordneten doch tatsächlich im Bereich der Friedensbrücke in Plauen. "Ich habe davon ziemlich schnell erfahren", bestätigt der 66-Jährige, dass man ihn daraufhin mehrfach angeschrieben hatte.
Fake-News: Heidan kandidiert nicht
Auf Nachfrage stellt Frank Heidan klar: "Fake-News. Ich habe keinerlei Ambitionen, irgendwo noch einmal anzutreten. Wer das Wahlwerbeplakat angebracht hat, dazu kann ich gar nichts sagen", betont der CDU-Politiker.
Original-Plakat aus dem Jahr 2009?
Der Heidan-Fake ist übrigens ein Original: "Das Plakat stammt vermutlich aus dem Jahr 2009. Damals wurden die Bilder noch mühsam auf die Pappe aufgeklebt. Das Plakat hat offenbar sehr lange irgendwo im Keller gelegen", schmunzelt der Plauener. Er nimmt seine "Scheinkandidatur" übrigens mit Humor.
Strafgeld droht?
"So gab es doch den ein oder anderen lustigen Spruch, den ich bekommen habe. Und viel Gelächter. Vor allem wegen des drohenden Strafgeldes", lacht der Pensionär am BLICK-Telefon. Der frühere Bauunternehmer im Nebenberuf hatte nämlich mal ziemlichen Ärger mit Silvia Queck-Hänel im Plauener Ordnungsamt. Denn die Aufkleber auf den Plakatrückseiten, die als Zertifizierung für die städtischen Kontrolleure dienen, hatte ein Mitbewerber damals offenbar entwendet und auf seinen eigenen Plakaten angebracht. So jedenfalls die Theorie von Frank Heidan.
Frank Heidan wurde schon einmal zu 250 Euro Strafe verdonnert
"Fakt ist, dass ich dann ohne Anhörung zu einer Strafe von 250 Euro verdonnert wurde. Ich hab das Geld bezahlt, um weiteren Ärger zu vermeiden", erinnert sich der Abgeordnete, der von 2004 bis 2019 im Landtag saß. Obwohl Silvia Queck-Hänel inzwischen Baubürgermeisterin der Stadt Zwickau ist, eilte Frank Heidan dann doch ziemlich schnell zum Standort auf die Friedensbrücke und nahm das Schild persönlich vom Laternenmast ab.
"Ich kann drüber lachen"
"Es droht wieder Gefahr. Denn auf diesem Plakat ist kein aktueller Aufkleber, der belegt, dass für dieses Plakat die entsprechende Gebühr bezahlt wurde", erläuterte Frank Heidan sein Handeln. Dass es sich bei dieser Aktion eigentlich um einen üblen Scherz handelt, "das hebt mich jetzt nicht sonderlich an. Im Vergleich zu den schlimmen Angriffen, die in letzter Zeit auf Politiker gemeldet wurden, ist mein Fall doch eher lustig. Ich kann drüber lachen", betont Frank Heidan.