Die Plauener Hütte in den Zillertaler Alpen ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Wanderziel. Am 19. Juli 1899 öffnete dieses Schutzhaus in 2.363 Metern über dem Meeresspiegel erstmals seine Pforten. 125 aufregende Jahre folgten. Die Vogtländer Cornelia und Silvio Keil sind in historischen Kleidern hinaufgestiegen zur Plauener Hütte, zu der keine Bergbahn fährt. Das Ehepaar wurde von den Einheimischen und den Touristen als Maskottchen angesehen. "Es war eine unglaubliche Erfahrung", berichtet Cornelia. Sie erzählt: "Inspiriert durch die englischen Alpinisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gründeten auch die Plauener eine Sektion des Alpenvereins mit dem Ziel der Erkundung und Erschließung der Bergwelt in den Alpen."
Festschrift an vier Orten zu haben
Bereits 1893 wurden Mittel für einen Hüttenbaufonds bereitgestellt und durch Vorträge, Mitgliederwerbung und Spenden eine Finanzierung der alpinen Hütte vorbereitet. Herausgefunden hat das der Chronist Michael Frotscher, der die Festgabe geschrieben hat. Sie ist derzeit an folgenden Orten erhältlich: Globus-Warenhaus in Weischlitz (im Untergeschoss, im Regal mit der Regionalliteratur), Camp-Markt Plauen, Sport Hopfmann Plauen sowie in der Tourist-Information Plauen. Der Unkostenbeitrag beträgt 10 Euro. Der Zentralausschuss des Deutschen Alpenvereines schlug übrigens einige Hüttenbauplätze vor und nach ausgiebiger Erkundung durch die Plauener fiel letztendlich am 6. Oktober 1896 die Entscheidung für den heutigen Standort.
1899 erfolgte die Eröffnung
Am 19. Juli 1899 erfolgte nach sehr anstrengenden Arbeiten - es existierten auch damals weder Seilbahn noch andere Hilfsmittel! - eine festliche Hüttenweihe gemeinsam mit den Bewohnern von Mayrhofen und vielen angereisten vogtländischen Bürgern. "Die aufopferungsvolle Pflege und die ehrenamtliche Arbeit unserer Mitglieder machte es möglich, auch durch schwierige Zeiten die Hütte im Besitz der Plauener Sektion zu halten. Besonders Hüttenwart Jens Winkelmann ist die letzten Jahre stark gefordert mit der energetischen Sanierung, der Neubau der Kläranlage und vielen anderen Renovierungsarbeiten, die ständig an einem alpinen Schutzhaus anfallen", schreibt Michael Frotscher. Internetseite: www.plauener-huette.at
Cornelia und Silvio Keil sind in historischem Gewand zur Plauener Hütte aufgestiegen
Der langjährige Chronist recherchierte, was man früher an Ausrüstung mitnahm. So konnten Silvio und Cornelia Keil in historischer Kleidung mit original Rucksäcken und Wanderstöcken, die über 100 Jahre alt sind, auf den Spuren der Erschließer durch das Zillertal auf die Plauener Hütte wandern. Die Anreise erfolgte mit dem Zug genauso wie anno dazumal, da diese Bahnverbindung bereits seit etwa 150 Jahren existiert. Anfang Juni 2025 geht es übrigens in Österreich mit dem sogenannten Anhütten weiter.