In der Nacht zu Donnerstag kam es in der Rädelstraße zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Gegen 2 Uhr wurde ein Brand in einem Hotel gemeldet - beim Eintreffen der ersten Kräfte drang bereits dichter Rauch aus dem Gebäude.
Ausgedehnter Zimmerbrand im ersten Obergeschoss
Nach ersten Angaben der Einsatzleitung hatte sich das Feuer in einem Zimmer im ersten Obergeschoss ausgebreitet und drohte auf weitere Bereiche überzugreifen. Sofort wurden mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude geschickt, um Menschen aus dem stark verqualmten Treppenhaus zu retten.
Flucht über Rauchschutzhauben - zehn Personen betroffen
Insgesamt konnten zehn Personen aus dem Gebäude in Sicherheit gebracht werden. Fünf von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Weitere fünf Betroffene wurden vor Ort von Kräften des Kriseninterventionsteams (KIT) in einem bereitgestellten Linienbus betreut.
Feuerwehr mit über 50 Einsatzkräften vor Ort
Im Einsatz befanden sich rund 50 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Plauen, der Ortswehren Stadtmitte, Großfriesen, Jößnitz und Stöckigt, außerdem der Führungsdienst sowie die Atemschutzbereitschaft. Auch der Rettungszweckverband Südwestsachsen (RZV) war mit zahlreichen Fahrzeugen im Großeinsatz. Insgesamt waren 7 Rettungswagen, 2 Notärzte - davon ein Leitender Notarzt -, sowie die Schnell-Einsatz-Gruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe vor Ort. Insgesamt waren 25 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes im Einsatz, so Herr Leistner, Geschäftsführer des Rettungszweckverband Südwestsachen.
Ermittler vor Ort
Nachdem der Brand unter Kontrolle war, begannen Brandursachenermittler der Polizei noch in der Nacht mit ihrer Arbeit. Angaben zur Ursache liegen derzeit nicht vor.
Die betroffenen Zimmer sind nach ersten Erkenntnissen nicht mehr bewohnbar. Der Einsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden an.
Tatverdächtiger in Tatortnähe gestellt
Im Umfeld des Brandortes konnte in den frühen Morgenstunden eine Person festgenommen werden, die im Verdacht steht, mit dem Brandgeschehen in Verbindung zu stehen.
Folgeeinsatz nur wenige Minuten später
Kaum war der Großeinsatz am Hotel beendet, wurde die Feuerwehr Plauen erneut alarmiert. Auf einer Kreuzung in der Nähe kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Polizeifahrzeug verunfallte. Aus dem Streifenwagen liefen Betriebsmittel aus, die durch die Einsatzkräfte gebunden werden mussten. Auch hier waren die Kameraden vor Ort.
Update der Stadt Plauen vom 9. Oktober 7.41 Uhr
Am heutigen Morgen (9. Oktober) wurde gegen 2 Uhr die Feuerwehr alarmiert - Grund war ein Brand in einem Hotel in der Rädelstraße.
Vor Ort bestätigte sich ein Zimmerbrand. Das Feuer wurde umgehend bekämpft, die untergebrachten Hotelgäste evakuiert. Von den zehn Personen kamen fünf sicherheitshalber wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Die übrigen Gäste konnten nach intensiver Belüftung der Räumlichkeiten in das Hotel zurückkehren.
Kurz nach 4 Uhr konnten die Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen.
An dem Einsatz waren ein Großaufgebot von Polizei, Rettungsdienst sowie dessen Betreuungsdienst beteiligt. Seitens der Feuerwehr waren die Berufsfeuerwehr sowie die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte, Großfriesen, Jößnitz und Stöckigt vor Ort. Die Feuerwehr Straßberg-Neundorf stellte während des Einsatzes die generelle Einsatzbereitschaft für das Stadtgebiet sicher.
Patrick Heinritz, Einsatzleiter und Chef der Berufsfeuerwehr: "Dies war eine Herausforderung für uns, wir konnten sie jedoch gemeinsam mit allen beteiligten Freiwilligen Feuerwehren meistern."
Update der Polizei vom 9. Oktober 12.32 Uhr
Fünf Personen wurden durch den Rettungsdienst vorsorglich wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, konnten aber kurze Zeit später wieder entlassen werden und blieben unverletzt. Am Hotelgebäude entstand ein Sachschaden in Höhe von geschätzten 20.000 Euro. Noch in der Nacht kam ein Brandursachenermittler zum Einsatz.
Ein 44-jähriger Tatverdächtiger mit deutscher Staatsangehörigkeit wurde im Umfeld des Brandortes durch die eingesetzten Beamten festgestellt und vorläufig festgenommen. Die Kriminalpolizei ermittelt nun zu den Brandumständen. Ein möglicher Zusammenhang beider Brände wird derzeit im Rahmen der Ermittlungsverfahren geprüft.
Hinweise zu den Bränden und den möglichen Ursachen nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0375 428 4480 entgegen.