Inhaberwechsel im Plauener Foto-Express

Innenstadthandel Nach über 30 Jahren übergibt Ulrich Born-Frontsberg die Geschäfte

Plauen. 

Plauen. Ob für den Personalausweis oder am Hochzeitstag - im Foto-Express am Altmarkt 14 haben sich schon viele Plauener und Besucher ablichten lassen. Seit Februar 1991 führte Ulrich Born Frontsberg die Geschäfte. Nun hat der 66-Jährige einen Nachfolger in die Spur geschickt. Mit René Abshagen übernahm ein langjähriger Mitarbeiter das Kommando. Sein Ex-Chef kennt den 49-Jährigen schon seit Mitte der 1990-er Jahre. Als der noch Dialysepatient war, holte er den Seiteneinsteiger ins Team.

Nachfolger hat klaren Plan

Auf den neuen Inhaber hält er große Stücke. "Er ist zuverlässig, wissensdurstig und stets lösungsorientiert. Geht nicht, gibt's bei ihm nicht." Der neue Laden- und Fotostudioinhaber will die Tradition im Sinne seines Vorgängers fortsetzen. Große Veränderungen braucht es dafür nicht. "So nach und nach werde ich in die Technik investieren und ein paar neue Requisiten anschaffen", verriet er.

Ex-Chef blickt auf spannende Aufbruch-Jahre zurück

Seinem Vorgänger, der noch ein paar Stunden im Geschäft aushilft, bleiben viele Erinnerungen. Nach der Wende ahnte der Ingenieur für Verfahrenstechnik, dass sein Betrieb - die Zellwolle - perspektivisch keine Überlebenschance hat. Er wagte den Schritt in die Selbständigkeit. "Das Haus am Altmarkt war damals noch in einem maroden Zustand, blickte der Plauener auf die spannenden Aufbruch-Jahre zurück. Den Ladenumbau habe ich selbst finanziert." Auch die teure AGFA-Filmentwicklungsmaschine, die er auf der Messe in Köln entdeckte, schaffte er sich für ein kleines Vermögen an. "120.000 DM waren damals sehr viel Geld. Aber ich wollte die Maschine unbedingt haben."

Fotoreporter standen zum Filmabschneiden Schlange

Der Name Foto-Express war Programm. "Wir haben die Wartezeit für Fotos auf eine Stunde verkürzt." Für jemanden, der in der DDR aufgewachsen ist, ein Traum. "Zu uns kamen alle Zeitungsfotografen der Stadt." Für das Personal war es normal, den manchmal etwas aufgeregten Reportern ihre angefangenen Filme in der Dunkelkammer abzuschneiden. Dadurch konnten sie mit dem Rest des Filmstreifens noch weitere Aufnahmen machen. "Manchmal gab es etwas Gerangel, wer als erster drankommt", blickte Frontsberg auf diese Zeit zurück.

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