Falkenstein. Eigentlich gab es keine Zukunft für das Bad in Schönau. Der Standort im Vogtland platzte 1990 mitten hinein in eine Epoche, wo vor allem in große Erlebnisbäder investiert wurde. Und so besiegelte die Schließung das vermeintliche Aus. "Die Auflagen waren zu jener Zeit nicht realisierbar", berichtet Schatzmeisterin Katrin Hertwig. Danach ging lange Zeit gar nichts. Doch dann fanden die Menschen urplötzlich wieder Gefallen an der Natürlichkeit. Es waren die Bürger von Schönau, die alle Hebel in Bewegung setzten, um ihr Wasseridyll mit natürlichem Trieb-Zufluss wieder zu eröffnen. Genau das erfuhr jetzt auch Thomas Münzer. Der Produktmanager war im Auftrag von "Sternquell hilft" nach Schönau gekommen, um mit einer Anschubfinanzierung ein neues Piratenschiff auf Kurs zu bringen. Denn die alte Fregatte "Beck Pearl" ist bereits in die Jahre gekommen. Man traf sich im Herbst kurz vor dem Abriss...
Der Verein hat das Bad in Schönau gerettet!
Ein kurzer Rückblick: Der 1996 gegründete Badverein Schönau hatte als gemeinnütziger Verein jenes Gelände in Schönau in den frühen 2000er Jahren erfolgreich aus dem Wendeschlaf erweckt. Der Vorsitzende Martin Seidel erzählt: "Durch Fördermittel und Spenden konnten bereits ein großer Teil des altbekannten Geländes saniert, die Schwimmbecken zum Naturbad umgebaut sowie ein großartiger Kinderspielplatz mit einem Matschplatz und einem großen Piratenschiff errichtet werden." Auch der Pavillon im Badgelände ist als beliebter Ort für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, die jährliche Oldie-Night und Schulanfangsfeiern weithin bekannt. "Bereits in den 1980er Jahren war das Bad zu den regelmäßigen Tanzveranstaltungen bestens besucht", berichtet Vorstandsmitglied Michael Fietz. Schönau ist ein Ortsteil der Stadt Falkenstein im sächsischen Vogtlandkreis. Die Gemeinde zählt um die 250 Einwohner.
Kleine Dorfpiraten stechen bald wieder in See
Der Badverein hat "Sternquell hilft" angeschrieben: "Der Zahn der Zeit und speziell in diesem Jahr auch die Situation mit Corona stellen uns momentan vor ungeahnte Probleme. Das Piratenschiff ist marode und muss komplett erneuert werden. Durch fehlende Einnahmen aus den Vermietungen des Pavillons ist die Finanzdecke für dieses Vorhaben gerissen. Wir möchten die Sternquell-Initiative um Unterstützung bitten", schreibt der Verein. Damit die kleinen Dorfpiraten schon bald wieder in See stechen und große Abenteuer auf dem Schönauer Gelände erleben können, hat "Sternquell hilft" 750 Euro beigesteuert. Das neue Schiff wird einen fünfstelligen Betrag verschlingen, denn es soll aus noch besseren Materialien (Eichenholz) gebaut werden, damit es länger hält. "Kletternetz, Masten und Fundamente werden wieder verwendet. An einem der Masten soll ein Aussichtsturm entstehen und das Heck des Schiffes wird zur Kletterwand", ergänzen die Vorstände. Produktmanager Thomas Münzer ist vom Engagement der Schönauer begeistert: "Was gibt es besseres, als einen Abenteuerspielplatz, der mitten in der Natur zu finden ist. Dieses Vorhaben unterstützen wir sehr gern." 75 Vereine durften sich bereits über Finanzspritzen von "Sternquell hilft" freuen. Die Vereinsaktion ist jetzt verlängert worden. Wer sich bewerben möchte, der bekommt auf der Interseite www.sternquell.de alle Informationen.