Das Kultmoped "Simson" feiert ein großartiges Comeback: Und ein vogtländisches Unternehmen startet durch. Simson Tuning- und Ersatzteile, aber auch Motoren werden bald in Weischlitz in der ZT Tuning GmbH produziert. Globus-Geschäftsleiterin Kitty Fischer ist begeistert: "Das alte, ungenutzte Kartoffellager neben unserem unteren Parkplatz war inzwischen ein Schandfleck geworden. Wir sind sehr glücklich über unseren Neuzugang auf diesem Gelände." Nach dem Abriss der Brache im Frühjahr wurde der Baustart vollzogen. Mit dem 1. Spatenstich ging es nun in diesem Monat richtig los.
13,5 Millionen Euro werden investiert
Das vogtländische Unternehmen hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von Tuning- und Ersatzteilen der ursprünglichen DDR-Zweiradmarke Simson spezialisiert. Mit der eigenen Betriebsstätte kann die kleine Firma nun wachsen. "Unser Dank gilt dem Unternehmen Globus sowie dem Bürgermeister der Gemeinde Weischlitz, die uns hier mit offenen Armen empfangen und immer unterstützt haben", betonte Jens Opitz während der kleinen Festlichkeit. Steffen Raab, der Bürgermeister, stellte dazu klar: "Es braucht immer erstmal Investoren, die den Mut und Vertrauen haben, so viel Geld in dieHand zu nehmen." 13,5 Millionen Euro werden investiert.
4,57 Millionen Euro Fördergeld steuert der Freistaat bei
Wie das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bestätigt, wird der Neubau in Weischlitz vom Freistaat gefördert. "Für dieses Vorhaben erhält das Unternehmen eine Förderung von 4.570.000 Euro", heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht eine Halle für Produktion, Logistik und Verwaltung. Ein Teil des Bauwerks soll verglast werden, damit Kunden und Besucher Einblicke in die Produktion nehmen können. Die Inhaber Jens Opitz und Martin Richter hoffen, dass die Halle dieses Jahr steht und nächstes Jahr an in Betrieb genommen werden kann.
Das Kultmoped hat überlebt
Jens Opitz war wie viele Jugendliche in jungen Jahren selbst ein "Schrauber". Federbeine, Rennauspuff, Scheibenbremse, Zylinder: Am Simson kann man ganz viel "aufmotzen". Zu DDR-Zeiten knatterte die Jugend auf dem S50 oder S51 durch die Städte und Dörfer. In den Wohngebieten bildeten sich Moped-Gangs, die immer wieder mit dem ABV aneckten. Der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) war ein staatlich bestellter Hilfspolizist, der für Ordnung und Sicherheit vor zu Sorgen hatte. Tausende dieser Kultmopeds gibt es noch. Sie werden wieder aufgebaut, getunt und aufgehübscht. 25 Beschäftigte haben in der ZT Tuning GmbH alle Hände voll zu tun, die vielen Bestellungen abzuarbeiten.
6 Millionen Simson-Mopeds wurden einst verkauft
Wikipedia weiß ergänzend dazu: Seine heutige Bekanntheit erlangte Simson durch die in der DDR in großen Stückzahlen hergestellten Mopeds. Mit insgesamt knapp 6 Millionen hergestellten Kleinkrafträdern war Simson der größte Hersteller von motorisierten Zweirädern Deutschlands.