Auerbach. Heute traten die Beschäftigten des Unilever-Knorr Werks Auerbach in einen Warnstreik. Dies ist die erste Arbeitsniederlegung bei dem Fertiggerichte-Hersteller in Auerbach. Aufgerufen dazu hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Rahmen der Tarifverhandlungen in der sächsischen Ernährungsindustrie.
Die Beschäftigten von Unilever fordern eine Angleichung ihrer Löhne an das Niveau vergleichbarer westdeutscher Betriebe und Tarifgebiete. Zurzeit bestehen Unterschiede von bis zu 400 Euro zu vergleichbaren Betrieben in Westdeutschland im monatlichen Entgelt. Weiterhin soll die untere Lohngruppe mindestens 12 Euro betragen und die anderen Lohngruppen entsprechend angepasst werden.
Der Sächsische Arbeitgeberverband Nahrung und Genuss (SANG) verweigert bisher Verhandlungen zur Lohnangleichung. Stattdessen empfahl er seinen Mitgliedsfirmen eine Lohnerhöhung von 3 Prozent, die in fast allen Firmen umgesetzt wurden. Für eine Angleichung sind aber wesentlich höhere Lohnsteigerungen nötig.
"Die Arbeitgeber haben bisher nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Im 30. Jahr der Deutschen Einheit muss die Lohnmauer endlich fallen", erklärt Olaf Klenke, Verhandlungsführer von der NGG Ost. "Die Beschäftigten wollen nicht mehr Beschäftigte 2. Klasse sein und teilweise Armutslöhne erhalten. Für diese Anliegen und die Streiks gibt es viel Rückhalt in den Betrieben. Wir werden hier nicht lockerlassen."