Mallorca-Polizeieinsatz: Berichte vermitteln falsches Bild!

Lockdownreport Die Sonneninsel ist so leer wie seit 50 Jahren nicht

Palma. 

Palma. Polizeieinsätze auf Mallorca verkaufen sich gut. Die scharf miteinander konkurrierenden deutschen Mainstreammedien haben gerade erst darüber berichtet. Deutsche Urlauber hatten offenbar gegen die Coronaschutzbestimmungen verstoßen. "Das durch diese flächendeckende Berichterstattung vermittelte Bild empfinden wir als vollkommen falsch und verzerrt. Wir waren genau zu jener Zeit für vier Tage am Ballermann, um dort die Lockdown-Phase 3 in Palma zu testen. Unsere Erkenntnisse sind vollkommen gegensätzlich", widersprechen die Reiseberaterinnen Anja Liebmann und Ann-Kathrin Hüttner. Die Mädels sind im Auftrag der sonnenklar.tv-Studios Plauen und Auerbach an die Playa de Palma geflogen, um ins Vogtland zuverlässige Informationen zu liefern. Bei derzeit über 30 Grad Celsius waren Anja und Anni bereits über 50.000 Schritte unterwegs. Sie erleben die Insel von einer ganz anderen Seite, als die Skandaljäger...

"Corona-Ansteckungsgefahr in jeder deutschen Großstadt größer"

Kann man wirklich gefahrlos nach Mallorca fliegen? Anja Liebmann hat bereits in 19 verschiedenen Ländern gelebt und antwortet so: "Die Corona-Ansteckungsgefahr ist in jeder deutschen Großstadt größer, als auf Mallorca. Seit 50 Jahren war die Insel nicht mehr so leer", hat die 30-Jährige erfahren. Sie hat einst selbst auf Mallorca gearbeitet, spricht einigermaßen gut Spanisch und hat etwa 50 verschiedene Plätze begutachtet. Was man als Urlauber wissen muss: Hitze und Coronaschutz lassen sich nur schwer vereinbaren. Wenn es heiß wird auf Mallorca, dann fallen die Hüllen. Eigentlich sollten die Menschen auch auf den mallorquinischen Promenaden mit Mund-Nase-Schutz unterwegs sein. "Bei über 30 Grad aber ist das Masketragen auf Dauer nicht auszuhalten. Es macht auch keinen Sinn. Denn wir haben an keinem Tag im Freien einen Massenauflauf erlebt. Es ist so leer auf Mallorca, dass es überhaupt kein Problem ist, Abstand zu halten", berichten Anja Liebmann und Ann-Kathrin Hüttner. Offenkundig geht das auch behördlich so durch. Die Polizei auf Mallorca ist zwar sichtbar. Aber eingegriffen wird nur bei grobem Verstoß gegen die Coronaschutzregeln. Wer sich also "normal" verhält, der kann problemlos urlauben. Übrigens waren am Ballermann-Strand ganze Abschnitte fast menschenleer. Sonnenanbeter haben dort den Himmel auf Erden.

Die Regeln auf Mallorca sind einfach

Im Geschäft gilt: Maske auf. Auch im Hotel geht's nicht "oben ohne". Zum Frühstück im Speisesaal ist die Atemwegsbedeckung ebenso verpflichtend. Aber nur auf dem Weg zum Tisch und zum Büfett, wobei an letzterem das Hotelpersonal die gewünschten Speisen reicht. Ann-Kathrin Hüttner hat folgende Erfahrung gemacht: "Da die Hotels in Spanien ihre Kapazitäten enorm drosseln müssen, ist die Auslastung gefühlt bei 50 Prozent. Das heißt, es ist überall viel Platz. Sogar einen Sonnenplatz am Fenster haben wir zum Frühstück problemlos bekommen."

Mit vier verschiedenen Fluggesellschaften unterwegs

Um das Geschehen rund um den Flug wirklich einschätzen zu können, hat Chefin Franziska Hegner ihre Lockdown-Crew in vier verschiedene Flieger gesetzt. "Wir brauchen im Vogtland zuverlässige Informationen", betont die Geschäftsführerin. Funktioniert hatte alles reibungslos. "Es sind unglaublich wenige Flugzeuge in Nürnberg und Palma gestartet beziehungsweise gelandet. Ich habe noch nie in meinem Leben solch leere Terminals gesehen", berichtet Vielfliegerin Anja Liebmann. Weder am Flughafen, noch in der Maschine kam es zu Grüppchenbildungen. "Condor lässt beispielsweise gleich den mittleren Platz jeder Reihe frei. Wenn ich mit einem Linienbus oder der Straßenbahn fahre, bin ich vermutlich viel riskanter unterwegs", vermutet Ann-Kathrin Hüttner. Eines müssen die Fluggäste aber wissen: Es gibt vor dem Hinflug zusätzliche Formulare, man muss drei Stunden vorab am Flughafen sein und jede Gesellschaft hat andere Bestimmungen, was selbstverständlich verwirrend rüberkommt.

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