Mega Eröffnungstag: Europamarkt in Plauen platzt aus allen Nähten

Agrarverkaufsmesse Diesen Sonntag ist extra verkaufsoffen

Plauen. 

Dieser Auftakt war rekordverdächtig. Hunderte Kunden langten beim 29. Europäischen Bauernmarkt ordentlich zu. „Es hat sich herumgesprochen, dass man bei uns nicht nur kosten, sondern auch einkaufen kann“, stellte Michael Bretschneider fest. Der Hauptorganisator und Vereinsvorsitzende strahlte, als bereits kurz vor dem Mittag die Biller-Markthalle aus allen Nähten platzte. 40.000 Besucher werden in den kommenden acht Tagen erwartet. Der Europa-Abgeordnete Oliver Schenk hatte sich extra einen ganzen Tag Zeit genommen. Den Bauern Aufmerksamkeit schenken und sie verstehen, das wird immer wichtiger. Denn die Zahl der Bio- und Direktvermarkter steigt in Europa. Das anonyme Supermarktregal könnte tatsächlich Konkurrenz bekommen. Die Agrarpolitik muss aber über Ländergrenzen hinweg einen fairen Wettbewerb ermöglichen. Da ist man sich einig.

Sonntag ist verkaufsoffen

Diesen Sonntag hat der Plauener Stadtrat dem Möbelhaus Biller extra einen verkaufsoffeneren Sonntag gewährt. Der Europamarkt in Plauen, er steht täglich von 10 bis 18 Uhr symbolisch für den Frieden. Nicht nur Landrat Thomas Hennig und Oberbürgermeister Steffen Zenner übten den Schulterschluss. Auch die Händler rücken hier zusammen. Tobias Kockert ist Geschäftsführer der Krabat-Milchwelt in Wittichenau. „Unser Räucherkäse steckt auch in der Käseknacker Schwarzer Müller, die hier nebenan der Nachbar verkauft.“ In der Tat: Die Kunden umringten das Hofgut Kaltenbach von Familie Noack. „Die Käseknacker sind wirklich absolute Klasse“, schätzte Uwe Löcher aus Oelsnitz/Vogtland ein. „Und immer mehr Kunden wollen wissen, woher das kommt, was sie essen“, betont der Lausitzer Unternehmer Tobias Kockert.

Gerücht: Die Polen haben Pralinen aus Fleisch dabei?

Der BLICK hat bei Yvonne Müller vom Biller-Orga-Team nachgefragt. Haben die Polen Pralinen aus Fleisch dabei? Schnell kam die Antwort: „Ja, richtig. Fleischpralinen sind erlesene, handgemachte Köstlichkeiten, die hochwertigstes Fleisch mit erlesenen Gewürzen und samtigen Zutaten vereinen.“ Jede Praline ist demnach eine harmonische Kombination aus Geschmack und Eleganz, ideal für besondere Anlässe und als exklusives Geschenk für Genießer kulinarischer Erlebnisse. Der Landtagsabgeordnete Andreas Heinz ist selbst Landwirt im Nebenerwerb: „Der internationale Handel mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten macht uns alle reicher. Denn so lernen wir voneinander und werden Freunde.“

Ob sich was ändert?

Die Polen kommen aus Kielce und haben auch den Oscypek dabei. Die Geschichte dieses außergewöhnlichen Bergkäses kennen nur wenige. Diese Spezialität kommt aus den Karpaten. Walachische Hirten haben ihn erfunden und bis zur Perfektion weiterentwickelt. Begeistert vom internationalen Marktgeschehen zeigte sich auch Dr. Radan Večerka. Das ist der Vize im tschechischen Landwirtschaftsministerium, der das Grußwort vom diesjährigen Partnerland nach Plauen brachte. Der neue sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch komplettierte den hochkarätigen Politikerauflauf: „Wir werden nach Brüssel fahren und nach Verbesserungen streben. Ich bin selbst Landwirt und weiß, dass wir einige Dinge ändern müssen“, so dessen Aussage. „Wenn Leute das Gefühl haben, dass sie nichts ändern können, dann ist das schlecht“, sagte der Minister.

Wo es herkommt, das wird immer wichtiger

Auch für Fleischermeister Jörg Schmidt als neuen Wahlkreisabgeordneten war es ein anstrengender Tag. Viele Gespräche. Wo gibt es Probleme? Der Europäische Bauernmarkt boomt. Auch weil hier Klartext gesprochen wird. So erfuhr der ehemalige Landtagsabgeordnete von Geschäftsführer Steffen Dünger, dass die Vogtlandmilch GmbH als prominentes Plauener Unternehmen natürlich um einen guten Preis für die Bauern bemüht ist. „Der Preis ist für die Milchbauern zwar stabil um 10 Cent pro Liter gestiegen. Aber schaut euch gleichzeitig die Kostensteigerungen an“, setzt Steffen Dünger die Problematik ins Verhältnis. Der Schuh drückt. Aber es gibt Hoffnung. Denn es werden offenkundig immer mehr Menschen, die landwirtschaftlich-regionale Produkte schätzen und die wissen wollen, woher das kommt, was sie essen.



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