Mit Jochen von Kobitzschwalde nach Rößnitz gerollt

Traktor Turmfest mit Traktorentreffen bei Regenwetter

Rößnitz. 

Rößnitz. Hartgesottene Traktorenfans hält nicht so schnell etwas auf, da kann es auch schon mal so stark regnen, wie es am vorigen Samstag der Fall war. Immerhin gab es auch Phasen zwischendurch, dass der Himmel hell wurde. Wie etwa am frühen Nachmittag, als nach und nach die Traktoren auf dem Sportplatz eintrudelten. In Reih und Glied aufgestellt konnte jeder sie bewundern oder mit den anderen Traktorfreunden fachsimpeln. Nicht fehlen durfte der Traktor von Bernd Wild, der auf dem Anhänger den schiefen Turm von Rößnitz en miniature mitführte. "Der Turm ist wetterfest", sagte er. Da passiere nichts. Wenn er nicht bei Festumzügen gezeigt wird, steht er im Rößnitzer Saal. Den Rößnitzer Kinder gefiel es, auf der Bank oben auf dem Anhänger zu sitzen. Allerdings gab es keine gemeinsame Ausfahrt, der Traktorenkorso war kurzfristig abgesagt worden. "Wir haben das spontan beschlossen", sagte Stefan Fischer vom Vorstand des veranstaltenden Rößnitzer Feuerwehrverein. Der Boden sei zu schlammig, und bei der Rundfahrt würden auch unbefestigte Feldwege befahren werden. Das wollte man den "guten, alten Traktoren", wie er es ausdrückte, nicht zumuten.

"Das goldene Stroh von Rößnitz"

Schnell reagiert hatten die Organisatoren auch insofern, dass sie den vorderen Bereich ihres Sportplatzes großzügig mit Stroh auslegten. "Das goldene Stroh von Rößnitz", scherzte Stefan Fischer. "Wir haben es von der Agrargenossenschaft Neundorf erhalten." Da sei man schon froh darüber gewesen. "So konnten wir die Einflugschneise freihalten von Schlamm", sagte Silke Höbelt vom Feuerwehrverein Rößnitz. Ihre Mitstreiterinnen traf man beim Kuchen- oder Fischbrötchenverkauf, und mit einem Kaffee hielt man sich gut warm. Für die Kinder gab es allerlei Kurzweil.

Nicht weit zu fahren nach in den Nachbarort Rößnitz hatten es die Kobitzschwalder Traktoren und ihre Besitzer. Ihre Gefährte namens Jochen 1 und Jochen 2 standen samt Anhänger auf dem Platz, wobei einer einen Ersatzmotor mitführte und der andere ein Dieselfass. Was es mit Jochen auf sich hat? "Wir haben Jochen von 1 bis acht", berichtete Ralf Metzner. Also insgesamt acht kleinere Zugmaschinen. "Unser Dorfschlosser und Schmied baute jedes Jahr einen Traktor, so wie er Zeit hatte." Das war in den 1980-er Jahren. Anfang der 1990-er Jahre verstarb Joche Seifert. Ihm zu Ehren nannte man seine Eigenbau-Zugmaschinen nach seinem Vornamen. "Wir haben auch einige zurückgekauft", so Ralf Metzner. Man fand sie unter anderem im Internet. Vor einigen Jahren standen alle acht Jochen in Rößnitz beim Traktorentreffen. Diesmal waren einige der Zugmaschinenbesitzer wegen des Wetters nicht mitgekommen, so René Karberg. Dabei rolle man immer die Straße runter, damit meinte er die Strecke von Kobitzschwalde nach Rößnitz. "Die Rückfahrt ist dann etwas schwerer."

"Bei uns darf jeder mal fahren"

Stefanie Deeg kam mit Traktor samt Futtermischwagen auf den Platz gefahren. Mit dabei waren auch Ehemann Tobias und Töchterchen Ella. "Bei uns darf jeder mal fahren", erklärte sie, warum sie am Lenkrad saß. "Wir sind jedes Jahr hier in Rößnitz dabei." Vor fünf Jahren war das Paar, das vor einem Jahr zur Familie wurde, nach Rößnitz gezogen. Wobei, so berichtet Stefanie Dee, sie schon immer ein "Dorfkind" gewesen ist. Nicht fehlen beim Traktortreffen durften die Geilsdorfer Traktorenfreunde. Uwe Flemming zeigte Interessierten das Innenleben seines Famulus und Uli Lein aus Schwand fachsimpelte mit den anderen. "Das nächste Traktorentreffen ist bei uns in Straßberg", blickte Frank Fendler aus dem Ort voraus. Vom 10. bis 12. September wird in Straßberg das Treffen historischer Technik samt Hühnerkniewettbewerb gefeiert. Wetten, dass sich da so manche Traktorenfans wieder sehen werden - schließlich gab und gibt es nur sehr wenige Treffen dieses Jahr.

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