Die Straßenbahn gehört in Plauen seit Jahrzehnten zum Stadtbild. Doch wer heute durch das Vogtland fährt, dem fällt schnell auf: Viele der Bahnen sind in die Jahre gekommen, nicht barrierefrei und kaum noch zeitgemäß. Daher stellen sich viele Spitzenstädter die Frage: Wird es bald neue Straßenbahnen geben - oder wird das Verkehrsmittel ganz verschwinden
Viel Engagement, wenig Geld
Die Plauener Straßenbahn GmbH (PSB) bestätigt auf Anfrage von BLICK.de, dass es keine einfache Situation ist. Wörtlich heißt es: "Aufgrund der sicher auch Ihnen bekannten schwierigen Finanzsituation der Kommunen allgemein und konkret der Stadt Plauen sind einer Weiterentwicklung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Plauen und damit der Plauener Straßenbahn GmbH sehr enge Grenzen gesetzt. Das hat u. a. damit zu tun, dass nur ein Teil der Kosten für den ÖPNV aus Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden können und der übrige Teil durch Zahlungen der Stadt Plauen (als Eigentümer der PSB), des Freistaates Sachsen und des Bundes finanziert werden muss."
Das bedeutet konkret: Neue Straßenbahnen sind derzeit nicht finanzierbar. Zwar gäbe es Förderprogramme, diese erfordern jedoch einen Eigenanteil, den die Stadt aktuell nicht aufbringen kann.
Nichtsdestotrotz wurde in den letzten Jahren investiert - neun moderne Niederflurbahnen wurden angeschafft. Doch mehr ist momentan nicht möglich. Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Ab etwa 2030 plant die PSB die Beschaffung weiterer neuer Fahrzeuge. Bis dahin bleibt es bei einem gemischten Fuhrpark aus Niederflur- und modernisierten, aber hochflurigen Bahnen. Immerhin soll ab Spätsommer 2025 jede zweite Bahn eine Niederflurbahn sein.
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Wird es bald neue Straßenbahnen geben - oder wird das Verkehrsmittel ganz verschwinden? Foto: Karsten Repert/Archiv
Öffentlicher Nahverkehr - Ein Rückgrat der Stadt
Der öffentliche Nahverkehr ist für die Stadt von zentraler Bedeutung. Er ermöglicht Teilhabe, verbindet Stadtteile und ist gerade für ältere Menschen oder Menschen ohne Auto ein wichtiger Bestandteil des Alltags.
Die Plauener Straßenbahn GmbH bemüht sich darum, das bestehende Angebot zu erhalten. Aktuell wird an einem neuen Fahrplankonzept gearbeitet, das mit der Fertigstellung der Neuen Elsterbrücke (voraussichtlich August/September 2025) wieder eine Anbindung der Südvorstadt ermöglichen soll. Gleichzeitig will man besser auf die unterschiedliche Nachfrage auf den Linienästen eingehen.
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Der öffentliche Nahverkehr ist für die Stadt von zentraler Bedeutung. Foto: Karsten Repert/Archiv