Opfergedenken: In Reichenbach werden Stolpersteine geputzt

Gedenken Die Tour wird dieses Jahr auch von Schülerinnen und Schülern begleitet

Reichenbach. 

Reichenbach. Am 9. November wird in Reichenbach dem dunklen Moment der Geschichte, der Reichspogromnacht, mit einer Tour zu den Stolpersteinen der jüdischen Opfer des Holocaust gedacht. An diesem Tag 1938 entlud sich im Deutschen Reich und auch in Reichenbach der rassisch motivierte und gelenkte Hass auf Juden in einem gewaltsamen Pogrom. Dieser Verwüstung von Wohnungen und Geschäften, der Verhaftung und Misshandlung von Mitmenschen bildeten den vorläufigen Höhepunkt einer seit Jahren betriebenen Aus-grenzung und Diskriminierung jüdischer Mitbürger aus der Öffentlichkeit. Sie sollten später in systematischen Tötungen gipfeln.

Schüler schließen sich dieses Jahr der Tour an

Am Tag davor, am Montag, 8. November, werden Schüler des Evangelischen Gymnasiums Mylau die Stolpersteine putzen. Traditionell reinigt auch Oberbürgermeister Raphael Kürzinger die Stolpersteine in Reichenbach mit. Schon beim Putzen setzt man sich mit der Reichspogromnacht und ihrer Opfer in der Stadt auseinander. Man liest, was auf den Steinen geschrieben steht und fragt sich, wer die Opfer waren. Die Stolpersteintour beginnt am Dienstag, 9. November, 15 Uhr, vor dem Rathaus und verläuft durch die Innenstadt über den Markt, die Straßen Marktstraße, Am Graben, Weinholdstraße, Weststraße, Zwickauer Straße und Bebelstraße zu den neun Stolpersteinen, die in der Stadt verlegt sind. Um auch künftigen Generationen diese Geschichte zu vermitteln, werden Schüler des Futurum Gymnasiums Mylau die Stolpersteintour in diesem Jahr begleiten. Im kommenden Jahr wollen sie dieses Gedenken nach Möglichkeit mitgestalten. Die Reichenbacher sind herzlich dazu eingeladen, sich der Stolpersteintour anzuschließen. In Reichenbach sind neun dieser Betonquader mit einer 10 x 10 cm großen Fläche, die mit einer Messingplatte abschließt, verlegt. Diese sind in der Regel mit dem Schriftzug "Hier wohnte", dem Namen, dem Geburtsjahr und dem Schicksal des Menschen, meist auch dem Datum der Flucht, Deportation oder des Todes versehen.

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