Plauener Autohaus bleibt ein Familienbetrieb

Nachgefragt Bei Geschäftsführer Sascha Dürrleder von Oppel Automobile

Plauen. 

Plauen. Während des Zweiten Weltkrieges, wegen der globalen Finanzkrisen, ebenso aufgrund von marktwirtschaftlichen Schwankungen: Unzählige Firmen haben in den vergangenen 100 Jahren aufgeben müssen. Die Automobilbranche erlebt gerade einen atemberaubenden Wandel. Im globalen Herstellerwettstreit wächst inzwischen auch der Druck auf die Händler vor Ort. Das Autohaus Oppel meisterte bislang alle schwierigen Zeiten. So auch, als das Unternehmen zum Jahresende 2018 den Vertrag als A-Händler von Mercedes verlor. "Die Trennung erfolgte, weil wir in unserem Familienbetrieb die geforderten Großinvestitionen als für uns zu riskant eingestuft haben. Neben anderen Gründen haben wir deshalb den Vertrag als A-Händler verloren. Den gewohnten Mercedes-Benz-Service bieten wir natürlich weiter an", erzählt Geschäftsführer Sascha Dürrleder. Der 37-Jährige gehört nicht zur Familie Oppel. Aber er fühlt sich sehr verbunden. Der junge Familienvati hätte auch in anderen Ecken Deutschlands Kariere machen können. "Wir sind hier eine blutjunge Mannschaft. Mein Platz ist in dieser Firma", sagt Sascha Dürrleder. Und dafür gibt es einen guten Grund. Aber der Reihe nach.

Vor 93 Jahren fing alles an

1928 nahmen Walburga und Johann Oppel ihren ganzen Mut zusammen und gründeten im mittelfränkischen Ansbach ein Unternehmen. Die Standorte in Feuchtwangen und Heilsbronn kamen später dazu. Dass es das Autohaus Oppel auch nach 93 Jahren noch gibt, ist kein Glück oder gar Zufall. "Wir waren immer ein Familienbetrieb und der wollen wir auch jetzt bleiben", betont Susanne Oppel, die Geschäftsführende Gesellschafterin. Vor 30 Jahren expandierte der Familienbetrieb und eröffnete in Bad Schlema 1991 sowie später in Ellefeld 1995 und Plauen 1998 neue Standorte. Der Blick von Geschäftsführer Sascha Dürrleder schweift rund herum: "Heute, nach der wohl größten Umstrukturierung in den Häusern von Oppel, trifft man auf eine völlig neue Markenwelt. Mit zwölf namhaften und attraktiven Marken können wir nun viele neue und spannende Möglichkeiten anbieten." Das Autohaus an der Dresdner Straße in Plauen hat sich neu aufgestellt. "Von Alfa Romeo bis Mercedes-Benz, von niedrig- bis hochpreisig, von Verbrenner- bis Elektroantrieb ist jetzt für jeden was dabei", verrät Sascha Dürrleder. Erst kürzlich hat sein Team mit Bravour eine Auditierung von Mercedes-Benz für den Service bestanden. Man schaut demnach wieder optimistisch in Zukunft. Die Oppel-Gruppe beschäftigt an den sechs Standorten inklusive Spedition immerhin 400 Mitarbeiter.

Dieser Mann hat zwei Zuhause

Was Geschäftsführer Sascha Dürrleder mit diesem Unternehmen so zusammenschweißt? "Ich bin in Rodewisch geboren, wuchs in Auerbach auf und bin in Carolagrün bei Schönheide groß geworden", fängt der Vogtländer an zu erzählen. Durch die eigene Mutti hatte er schon als kleiner Junge Kontakt zum Autohaus. Und 1999 absolvierte Sascha hier ein Praktikum. Mama Gabriele wurde dann jedoch in Ansbach gebraucht. Es fiel eine Entscheidung: "Wir sind am 13. Juli 2001, es war ein Freitag, umgezogen. Das Unternehmen Oppel hat alles organisiert und sogar eine Wohnung besorgt- Später habe ich im Betrieb eine Ausbildung absolviert und studiert", berichtet Sascha, der im August 2008 mit nur 24 Jahren als Kaufmännischer Leiter vorgestellt wurde. Nach sechs Jahren in dieser Funktion sammelte Sascha Dürrleder dann in drei anderen Unternehmen Erfahrung. "Ich bin im September 2018 zurückgekommen, weil der Familienbetrieb Oppel einfach mein Leben so sehr geprägt hat, dass ich wieder nach Hause wollte." Dazu muss man wissen, dass Familie Dürrleder in Ansbach lebt. "Ich habe zwei Zuhause: Das Vogtland und Ansbach. Und ich wollte diesem Unternehmen genau in dieser schweren Zeit etwas zurückgeben, weil ich dankbar bin für alles, was ich hier bekommen habe. Jetzt ist die große Umstrukturierung in den Häusern von Oppel abgeschlossen. Wir blicken zuversichtlich nach vorne", lächelt der 37-Jährige.

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