Plauen. Ein Auswärtssieg wär' mal wieder schön! Für die "Erlebnisfußballer" vom VFC Plauen geht's am Samstag um 14 Uhr zum Tabellenletzten. Doch jeder weiß: Beim FC Oberlausitz Neugersdorf hängen für die Vogtländer schon deshalb die Trauben weit oben, weil das VFC-Ensemble derzeit personell von unglaublichen Problemen geplagt wird. Seit vier Wochen stellt sich die Mannschaft quasi von ganz alleine auf. Cheftrainer Robert Fischer ließ in seiner Not zuletzt sogar den etatmäßigen Torhüter Jakob Pieles als Innenverteidiger auflaufen. "Das ist alles abenteuerlich. Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen jetzt da durch", will der Coach mit seinen Jungs den Medaillenplatz verteidigen. Nach dem völlig verrückten 5:4-Heimsieg der Plauener gegen Wernigerode stellten ganz viele VFC-Fans die Frage, weshalb die Mannschaft so wechselhafte Leistungen anbietet.
Warum ist der VFC so instabil?
Drei Rückstände holten die Vogtländer auf, um dann in der Nachspielzeit den umjubelten Sieg perfekt zu machen. Zuvor blieben die Plauener in drei Spielen ohne Torerfolg. Der Tabellendritte hat durch dieses Auf und Ab so viele Punkte liegen lassen, dass man inzwischen 15 Zähler hinter Spitzenreiter Eilenburg rangiert. "Jeder von uns wünscht sich mehr Konstanz. Wenn sich Woche für Woche die Formation ändert, ist es sehr schwierig, Stabilität reinzubringen", beantwortet Robert Fischer die Kernfrage.
Plauen ist der Zuschauerkrösus in der Oberliga
In dieser Woche ist mit Kyriakos Andreopoulos der nächste Leistungsträger ausgefallen. Tim Limmer fehlt wegen der fünften gelben Karte. Es ist für die Plauener die schwierigste Phase der Saison. "Jetzt heißt es, nicht aufgeben und zusammenzuhalten. Und das haben wir gegen Wernigerode gut gemacht", hofft Dreifachtorschütze Moritz Kretzer, dass drei weitere Punkte folgen. Trotz der andauernden Rückschläge: In der Zuschauergunst liegt der VFC ganz vorne. 6.130 Besucher und 438 Besucher im Schnitt kann in der Südstaffel der Fußballoberliga kein anderer Verein vorweisen. Lediglich Nordoberligist Dynamo Schwerin (6.096) kann mithalten.
Neugersdorf ist schwer berechenbar
Neugersdorf ist übrigens ganz schwer berechenbar. Die Oberlausitzer freuen sich auf das große Sachsenpokalhalbfinale gegen den Chemnitzer FC am kommenden Mittwoch. Dort winkt dem Außenseiter der Einzug ins Finale. Gleichzeitig ist der FCO nach elf Spielen ohne Sieg vom elften auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Den letzten "Dreier" fuhren die Ostsachsen vor fünf Monaten beim 2:1-Heimerfolg gegen den VfL Halle ein. "Wir müssen versuchen, wieder alles rauszuhauen wie gegen Wernigerode", so die Devise vom Plauener Toptorschützen Lucas Will (21 Treffer).