Plauener haben Sieben-Tore-Rückstand aufgeholt und trotzdem verloren

Handball SV 04 Oberlosa unterliegt dem SV Anhalt Bernburg mit 34:36

Plauen. 

Plauen. Das war die beste Saisonleistung! 70 Tore fielen in der Kurt-Helbig-Sporthalle. Aber der SV 04 Oberlosa wird nicht vom Glück verfolgt. Und er macht noch zu viele Fehler. In der 3. Bundesliga kassierten die Plauener Handballer beim 34:36 (16:21) gegen den SV Anhalt Bernburg deshalb die sechste Niederlage in Folge. Aber was für eine...

Weitere Rückschläge für den Aufsteiger

Schon vor dem Spiel steckte der Aufsteiger mit der Gehirnerschütterung von Jan Skalda im Abschlusstraining einen weiteren Rückschlag weg. 53 Sekunden nach dem Anwurf flog Dziugas Jusys nach einem Foulspiel mit Rot vom Feld. Fragwürdig war diese Entscheidung. Und Linus Roth humpelte nach 15 Minuten mit Leistenproblemen vom Feld. So beklagten die Vogtländer schlagartig sieben Ausfälle. Dieser Umstand war ein Grund für den 16:21-Pausenrückstand, aber es war nur die halbe Wahrheit. Denn die Spitzenstädter mussten sich in einem hammerwilden Schlagabtausch selbst vorwerfen, dass man mindestens sieben "Bretter" vergeben hatte und außerdem noch zwölf erfolgreiche Bernburger Tempogegenstöße zuließ. SV04-Routinier Paul Richter übte Selbstkritik: "Keine Frage, wir haben erst in der zweiten Halbzeit weniger Fehler gemacht als der Gegner. Wenn man gewinnen will, muss die Quote stimmen." Nach dem Fünf-Tore-Pausenrückstand bekannte der Bernburger Trainer Martin Ostermann: "Dass Oberlosa bei einer derartigen Ausfallliste in der zweiten Halbzeit wirklich noch zurückkommt, ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber habe natürlich meine Leute genau davor gewarnt."

Sensationelle Aufholjagd gelungen

Doch zunächst konnten die Bernburger ihren Vorsprung sogar noch ausbauen. Mit dem 18:25-Zwischenstand schien die Partie nach 35 Minuten entschieden. Was dann passierte, erklärte Moritz Rahn so: "Wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst, kannst du dich nur noch nach vorn befreien." Der Plauener Linksaußen eröffnete mit dem 19:25 die fulminante Oberlosaer Aufholjagd, die er selbst sechs Minuten vor Schluss mit dem 31:31-Ausgleich krönte. Jetzt glich der Kurt-Helbig-Tempel einem Tollhaus. Cheftrainer Petr Hazl: "Das Publikum war überragend. Die Fans haben uns unglaublich gepusht!" Mit seinem Treffer zum 34:34-Ausgleich sorgte Sebastian Duschek für einen Hitchcock-Krimi. Doch konnten die Plauener den nächsten Treffer der Bernburger, die trotz Unterzahl (34:35) zuschlugen, nicht verhindern. Zudem scheiterte Plauens Kreisläufer Jakub Kolomaznik an Keeper Dominik Balin. Den Schlusspunkt eines unglaublich rassigen Handballabends setzten jedoch nicht die Spieler, sondern die Unparteiischen. Sie sorgten wie bereits in der ersten, dann auch in der letzten Spielminute für Verwunderung. Während der Feldschiedsrichter bereits den Rückwärtsgang einlegte, weil alle in der Halle - also auch beide Mannschaften - von einem Torabwurf ausgegangen waren, ertönte von Referee Nummer 2 der Siebenmeterpfiff. Damit wurde den Gastgebern die Chance zum erneuten Ausgleich geraubt. Bernburgs bester Mann Nico Richter verwandelte das "Geschenk" humorlos zum 34:36-Endstand.

 

Fazit

Der SV 04 Oberlosa ist in der 3. Bundesliga angekommen, aber eben noch nicht richtig drin, weil an vielen Stellen Kleinigkeiten fehlen. Die Plauener haben aber trotz der Rückschläge einen gewaltigen Sprung gemacht und es ist für viele Zuschauer ein Erlebnis, diese Liga live in Plauen erleben zu dürfen. Nach der besten Saisonleistung rangieren die Vogtländer mit 0:12 Punkten auf dem vorletzten Platz. Kommenden Samstag geht's zum Staffelkrösus TuS Vinnhorst nach Hannover. Und eine Woche später empfangen die Spitzenstädter mit dem SC Magdeburg II den aktuellen Tabellenzweiten.

 

Statistik

SV 04 Oberlosa: Vaicekauskas, Flämig, Raupach - Jusys (nach 53 Sekunden Rote Karte), Wetzel, Roth, Trommer-Ernst, Brykner (6 Tore), Richter (2), Duschek (5), Kolomaznik (3), Rahn (4), Kucharik (8/davon 3 Siebenmeter), Naumann (6/1)

Rote Karte: Dziugas Jusys (1. Min, Oberlosa), Niklas Friedrich (Bernburg, 57. Min) beide wegen Foulspiel

Zuschauer: 404

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