Rainer Biller: "Ich habe von 1990 bis 1997 in Plauen gelebt!"

Interview Mit dem Geschäftsführer zum 30. Möbelhaus-Geburtstag in Plauen

Plauen. 

Plauen. Rainer Biller (heute 61 Jahre) hat der Onlinezeitung BLICK.de ein spannendes Interview gegeben. Als Jungunternehmer kam der Visionär 1990 nach Plauen und stampfte dann 1994 aus dem Nichts ein Möbelhaus aus dem Boden. Zum 30. Geburtstag holt Möbel Biller übrigens Stereoact ins Vogtland. Die Chartstürmer legen am 15. November in der Biller-Festhalle auf. Der Eintritt kostet nur 2 Euro und wird vollständig gespendet. Die Karten gibt es ab Montag, dem 28. Oktober, an der Hauptkasse bei Biller in Plauen. Aber nur solange der Vorrat reicht. Das Interview der BLICK.de-Redaktion führte Reporter Karsten Repert

 

BLICK.de: Nur etwa 15 Prozent der vogtländischen Neugründungen von 1990 bis 1994 haben es bis heute geschafft. Andere hatten also nicht so viel Glück. Sie machen Plauen seit 30 Jahren glücklich. Was läuft im Möbelcenter Biller anders?

Rainer Biller: Das große Glück für Biller war, dass wir dort viele treue, motivierte und kundenorientierte Mitarbeiter gefunden haben. Diese Leute bildeten die Möbel-Biller-Familie. Sie setzten alles, was möglich ist, für unsere Kunden in Bewegung. Das hat sich seit unserem Start vor 30 Jahren nicht geändert. Und deshalb sind wir auch heute noch für unsere Vogtländischen Kunden die erste Wahl für Einrichtung.

 

BLICK.de: Die Menschen im Vogtland freuen sich immer, wenn Sie Rainer Biller treffen. Wie schafft man so etwas?

Rainer Biller: Ich habe ja damals von 1990 bis 1997 in Plauen gelebt. Ich habe mit meiner Frau Kirsten unsere Familie gegründet und mein privates Haus gebaut. Ich bin also selbst stark verwurzelt in Plauen und habe aus dieser Zeit noch viele Freunde dort. Wenn ich das Biller-Haus in Plauen besuche, fahre ich praktisch NACH HAUSE.

 

BLICK.de: Sie kommen aus Bayern. War es für das Familienunternehmen Biller in Plauen schwierig, heimisch zu werden?

Rainer Biller: Ich bin ja damals frisch in das Berufsleben eingestiegen. Aber was mich immer begeistert hat, war die Freundlichkeit, die Offenheit und die Ehrlichkeit der Vogtländer, sodass wir uns immer willkommen gefühlt haben.

 

BLICK.de: Lieber Herr Biller, ich selbst darf Sie seit 27 Jahren immer wieder zu den aktuellen Anlässen befragen. Was hat sich aus Ihrer Sicht grundlegend verändert? Und was ist heute noch so wie vor drei Jahrzehnten?

Rainer Biller: Ja, das freut mich besonders, dass wir uns schon so lange kennen! Aber das zeigt eben auch die Beständigkeit der Beziehungen bei Biller in Plauen. Geändert hat sich das Tempo der Veränderungen, die uns täglich herausfordern. Aber als Familienunternehmen haben wir den Vorteil, uns schnell auf neue Möglichkeiten einzustellen. Insbesondere auch, weil seit drei Jahren schon mein Sohn Maximilian mitarbeitet und mir sehr oft deutlich macht, wie die Dinge aus seiner Sicht einzuordnen sind. Auch Michael, mein jüngerer Sohn, wird nach seinem Studium in die Firma kommen. Sie können also davon ausgehen, dass bei uns zu Hause viel über den Möbelhandel diskutiert wird. Was sich nicht verändert hat, das sind die Werte von Möbel Biller, die unverändert trotz der Veränderungen der äußeren Umstände, erhalten geblieben sind und zentral im Mittelpunkt unseres Handelns stehen: Wir, das ist die große Möbel-Biller-Familie mit jedem einzelnen Mitarbeiter, wollen unsere Kunden begeistern und mehr leisten, als sie von uns erwarten.

 

BLICK.de: Wie hält man als Möbelhaus vor Ort gegen das Internet mit? Nur wenige schaffen das noch...

Rainer Biller: Das Internet hatte früher den Einstieg mit deutlich niedrigeren Preisen geschafft. Das hat sich alles angeglichen, wegen der Preise wird heute nicht mehr im Internet gekauft, sondern vielleicht wegen der Verfügbarkeit und der Bequemlichkeit. Aber die Vorteile, die unsere Kunden im Eirichtungshaus haben, können im Internet nicht abgebildet werden: Das angenehme Gefühl des Stoffes, die samtene Holzoberfläche, die richtige Größeneinschätzung "Passt das in unser Wohnzimmer?", die Sitzprobe "zu harte oder zu weiche Polsterung" und der Geruch des Leders. Und die kompetente Beratung durch unsere freundlichen Verkäuferinnen und Verkäufer bekommt jeder gratis dazu!

 

BLICK.de: Durch den Europäischen Bauernmarkt ist das Möbelhaus Biller einmal im Jahr für zehn Tage sogar international im Gespräch. Wie ist es dazu gekommen?

Rainer Biller: Das war wieder einmal die Offenheit und die sehr direkte, unverblümte Art der Vogtländer, die sehr gut mit der bayerischen Art harmoniert! Ich hatte ja damals viele Kontakte und Gespräche mit Armin Döhler, damaliger Leiter des Landwirtschaftsamtes, sowie Michael Bretschneider, Vorsitzender des Vereins Vogtländischer Bauernmarkt e.V., und auch zu den Direktvermarktern. Im Herbst 1995 konnte dann der erste wöchentliche Bauernmarkt mit 10 bis12 Direktvermarktern stattfinden. Durch das unermüdliche Engagement von Armin Döhler und Michael Bretschneider wurde im Mai 1996 dann der erste Europäische Bauernmarkt mit Partnerstädten in der Biller-Veranstaltungshalle abgehalten. Die Veranstaltung wurde ein voller Erfolg. Schnell wuchs das Interesse der Händler und Besucher. Der Verein Vogtländischer Bauernmarkt e.V. organisiert seit nunmehr 28 Jahren diesen jährlichen Bauernmarkt, der jeweils acht Tage mehrere tausend Besucher aus den verschiedensten Bundesländern anzieht.

 

BLICK.de: Wer so groß feiert wie Sie jetzt, der steht scheinbar ganz gut da. Unsere Leser freuen sich über gute Nachrichten. Wohin geht die Reise in der Möbelbranche, was glauben Sie?

Rainer Biller: Möbel Biller ist zwar ein Familienunternehmen, kann aber durch die Mitgliedschaft im größten Einkaufverband Deutschlands, immer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis garantieren. Die aktuelle Kaufzurückhaltung, die in allen Medien zu lesen ist, hinterlässt auch bei uns Spuren. Aber wir sind schon lange im Geschäft und haben, zusammen mit unseren Mitarbeitern, schon so manche Krise hinter uns gelassen. Auch diese Kaufzurückhaltung wird sich wieder auflösen. Wichtig ist, dass wir in schwierigen Zeiten zusammenhalten und bereit sind, für unsere treuen Kunden, die jetzt im Jubiläumsmonat den Startschuss geben für die weiteren erfolgreichen Jahrzehnte von Möbel Biller in Plauen im Vogtland!

 

BLICK.de: Sie müssen ja immer vorausdenken und sind von Berufswegen stets in der Zukunft unterwegs...

Rainer Biller: Das stimmt. Ständig gibt es was Neues. Wer vielleicht etwas länger mal nicht bei uns war, sollte spätestens jetzt vorbei kommen. Wir haben unsere Abteilungen ständig neu und moderner gestaltet. Die Schlafzimmeretage auf fast 3.000, die Wohnzimmer-Abteilung auf über 6.000 und die Jugend- und Babymöbel auf über 1.200 Quadratmetern. Auch die Büromöbel auf 400 Quadratmetern sind topfit. Und unser Lichthof ist das Herz des Möbelhauses.

 

BLICK.de: Haben Sie noch ein paar Zahlen zu Ihrem Unternehmen? Wie viele Mitarbeiter arbeiten in Eching, Hof und Plauen?

Rainer Biller: Natürlich. Eching 338, Plauen 136, Hof 49, München 4. Das macht gesamt insgesamt 527 Beschäftigte.

 

BLICK.de: München? Ein vierter Biller-Standort?

Rainer Biller: Ja. Im Dezember letzten Jahres haben wir direkt in München ein neues Küchenhaus eröffnet und dort zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

 

BLICK.de: Vogtland, Fichtelgebirge, Frankenwald: Die Biller-Fahrzeuge sieht man täglich in der Region. Wie viele Monteure sind im Einsatz, wie groß ist der Fuhrpark?

Rainer Biller: Wir haben alleine in Eching 51 Monteure sowie in Plauen und Hof weitere 27 Monteure täglich im Einsatz. Lastwägen und Kundendienstfahrzeuge sind es in Eching 26 LKW und 4 KD-Fahrzeuge sowie in Plauen und Hof 16 LKW und 2 KD-Fahrzeuge. Also insgesamt fast 50 Fahrzeuge.

 

BLICK.de: Wir werden natürlich in den nächsten Wochen weiter berichten. Zum Beispiel vom riesigen Umbau. An dieser Stelle bedankt sich BLICK.de auch im Namen seiner Leser für das regionale Engagement von Möbel Biller und für das spannende Interview!

 



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