Reichenbacher zeigen Herz und Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge

Unterstützung Jesus-Gemeinde Reichenbach sammelt Spenden

Reichenbach. 

Reichenbach. In der großen Halle der Jesus-Gemeinde Reichenbach Evangelische Freikirche e.V. stapeln sich die Hilfsgüter für die ukrainischen Menschen, die in der Stadt im Vogtland angekommen wind. Die Hilfsbereitschaft der Reichenbacher Einwohner ist enorm, immer wieder kommen Leute mit großen Tüten oder sogar Koffern, um nützliche Dinge zu bringen. Windeln und Hygieneartikel, Decken und Kuscheltiere, Kleidung und sogar Kinderwagen. Sie wissen, dass hier immer nachmittags Spenden angenommen werden. Damit dies klappt, dafür sind zahlreiche Helfer da, freiwillig und mancher ganz spontan. So wie Ulrich Sörgel aus Reuth bei Neumark. "Ich komme her, um mit anzupacken", sagt er. "Es werden hier Helfer gebraucht." Erfreut zeigen sich die Freiwilligen über die Unterstützung der heimischen Firma Rehand, die Säcke bringt, um nicht gebrauchsfähige Sachen zu entsorgen und sie bezahlt auch noch dafür. Beeindruckt waren die Helfer von zwei jungen Ukrainerinnen, die mit anpacken wollten, zum Beispiel beim Beschriften von Kartons. Von Montag bis Freitag, jeweils 14 bis 18 Uhr, können Hilfsgüter in der Jesus-Gemeinde Reichenbach, Rosa-Luxemburg-Straße 54, abgegeben werden. Auch Barbara Raschpichler aus Reichenbach packt an, sortiert und schlichtet die Spendengüter. "Es gibt hier viel zu tun. Wir sind viele Helfer." Inzwischen wissen diese auch, was die Ukrainer, die dem Krieg in ihrem Land entflohen sind, derzeit besonders dringend benötigen. Gebraucht werden Schuhe und Hygieneartikel, Bettdecken und Bettwäsche, Bettdecken, Reinigungsmittel und Küchenartikel. "Kleidung eher verhalten", sagt Barbara Raschpichler. Der Grund besteht darin, die Wohnungen, die für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden, sind im Moment fast ohne Einrichtungsgegenstände, erklärt Stephan Hösl, Mitglied der initiierenden Reichenbacher Kirchgemeinde und Politiker (CDU-Mitglied des Sächsischen Landtages). "Insgesamt hat die Wohnungsbaugesellschaft Reichenbach rund 50 Wohnungen bereitgestellt", teilt Heike Keßler von der Reichenbacher Stadtverwaltung mit.

Helfende bringen Geld- und Sachspenden vorbei

Unentwegt kommen Bürger aus Reichenbach und Umgebung, um ihre Spenden abzugeben. Sebastian Göttlich hat Babykleidung gebracht. "Wir haben selbst ein kleines Kind", begründet er seine Hilfe. Da wolle man auch anderen jungen Familien helfen. Familie Schneider kommt mit einer Geldspende. "Wir haben uns gesagt, wir spenden Geld", sagt Andreas Schneider. Dafür könne das, was am dringendsten gebraucht werde, gekauft werden. "Das Spendengeld wird verantwortlich verwendet", sagt Stephan Hösl. Lebensmittel für die Flüchtlinge aus der Ukraine werden jetzt gebraucht, weiß er. Über 250 Menschen aus der Ukraine sind in Reichenbach und Mylau vorige Woche bereits angekommen. "In Rotschau, einem Ortsteil von Reichenbach, wird eine Notunterkunft vorbereitet", sagt Stephan Hösl. Und: "Die Menschen kommen oft nur mit einem Beutel bei uns an." Darin sind ihre Habseligkeiten. Und solange sie noch keine Sozialleistungen erhaltenen, sind sie auf Hilfe angewiesen. Und: "Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen in Reichenbach und der Region", sagt er.

Kirchengemeinde stellt großen Raum zur Verfügung

In der Neuberinstadt wurde frühzeitig begonnen, ein Hilfsnetz aufzubauen und zu koordinieren. Einer, der als erstes mit aktiv dabei war, ist Benjamin Schnabel, ebenfalls Mitglied der Jesus-Gemeinde in Reichenbach. Er hatte sich schon in Tübingen bei der Flüchtlingshilfe für die Syrier engagiert, sagt er, er spreche auch etwas arabisch, weil er im nahen Osten gelegt habe. So kam es, dass er seine dortigen Erfahrungen jetzt in Reichenbach einsetzen wollte. "Ich sagte: Schaut mal, das ist wie 2015." Die Kirchgemeinde stellte den großen Raum, der sonst für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt wird, zur Verfügung. Denn im Büro von Stephan Hösl stapelten sich schnell die Spenden, zu welchen man aufgerufen hatte. Benjamin Schnabel und Stephan Hösel waren auch beim ersten Transport an die polnische Grenze dabei, um Spendengüter zu den Menschen dort zu bringen. "Wir haben dann gleich zwei große Familien mit nach Reichenbach gebracht." Weitere Transporte sind geplant. Auch dann will man auf dem Rückweg wieder Ukrainer mitbringen.

Koordinationsstelle in Reichenbacher Stadtverwaltung errichtet

In der Reichenbacher Stadtverwaltung, am Markt 6, wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet. "Täglich ist von 9 bis 12 Uhr ein Dolmetscher vor Ort (Zimmer 411), hilft, die notwendigen Daten den Ausweisdokumenten zu entnehmen", sagt Heike Keßler. Vom Rathaus aus wird die Arbeit mit der Tafel Reichenbach im Vogtland e.V. für Lebensmittel, der Getex GmbH Reichenbach und dem DIAShop Reichenbach für Möbelspenden sowie dem Leuchtturm Reichenbach e.V. und der Kleidertruhe des DRK, Kreisverband Vogtland, für Kleidung, koordiniert. Auch die anderen Reichenbacher Kirchgemeinden geben Unterstützung. Wer helfen möchte, kann das auch mit einer Geldspende für die ukrainischen Menschen tun und einen Betrag auf das Spendenkonto der Stadt: : IBAN: DE89 8705 8000 0101 0447 63, Verwendungszweck: Spende Hilfe Ukraine (eine Spendenquittung wird auf Anforderung erstellt) überweisen. Unter der Hilfe-Telefonnummer 03765/524-2121 und per E-Mail (hilfe@reichenbach-vogtland.de )können die Reichenbacher zudem ihre Hilfe mitteilen.

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