Schließungen in Pausa-Mühltroff: Nicht nur Supermarkt, auch zwei Bäcker

Schließung Geschlossener Bäcker in Pausa

Pausa-Mühltroff. 

Die Schließung des Penny-Marktes hat in der Erdachsenstadt einiges in Bewegung gebracht. Da sind nicht nur die Unterschriften, die gesammelt wurden. Es geht um neue Ideen, Entwicklung und Ziele, die man erreichen will, gemeinsames Engagement für eine lebendige Stadt. Denn mittlerweile haben auch zwei Bäcker geschlossen.

620 Unterschriften konnten gesammelt werden

Insgesamt 620 Unterschriften konnte Konstanze Schumann vom Pausaer Verein Arbeitsloseninitiative Sachsen e.V. an Michael Pohl, Bürgermeister von Pausa-Mühltroff übergeben. Die Unterschriftensammlung nahm ihren Beginn, als die Schließung des Penny-Marktes im Stadtzentrum von Pausa bekannt wurde. "Aber es geht weiter", sagt sie. In den vergangenen drei Monaten habe sich viel bewegt, wo man dranbleiben wolle oder wo noch weitere Partner nötig seien. "Allein kann man es nicht schaffen, man muss miteinander reden. Wir wollen eine Kooperation erreichen", so Konstanze Schumann. Damit meinte sie Netzwerke, die von der Kommune, Handel, Gewerbe und Unternehmen, Bürgern und Vereinen initiiert und getragen werden. Damit eine Verödung der Kommune verhindert wird. Denn kurz nach der Penny-Schließung wurde bekannt, dass auch der Bäcker in Mühltroff für immer schließt. Seit 1. April gibt es nun in der Stadt keine handwerklich hergestellte frische Backwaren mehr. In Pausa schloss bereits zum Jahresende 2020 ein Bäckergeschäft für immer.

"Dringend sollte der Gewerbeverband wieder eine größere Rolle spielen", hatte Konstanze Schumann appelliert. Zur Unterschriftenübergabe sagte Knuth Fischer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Pausa e.V., dass die hauptsächliche Ursache sei, dass viele Geschäfte aus wirtschaftlichen Gründen schließen mussten. Oder es keinen Nachfolger gab. Corona habe die Situation weiter zugespitzt. "Wir sind jetzt aber mit Mühltroffern Gewerbetreibenden im Gespräch." So könnte der örtliche Gewerbeverein gestärkt werden. "Die Politik hat die Lage erkannt, jetzt muss nur noch gehandelt werden, denn es ist fünf vor zwölf."

Das Ziel besteht nun darin, die noch verbliebenen zentrumsnahen Strukturen zu erhalten und stabilisieren. "Wir haben viel vor Ort, das Potential müssen wir erhalten und ausbauen", so Schumann. Als wichtige Punkte nannte sie deshalb die Unterstützung von Handwerksbetrieben, Einzelhandel und Gastronomie. Weiteres Augenmerk sollte den regionalen Unternehmen, der medizinischen Grundversorgung, den Bildungs- und Betreuungsangeboten, generationsübergreifenden Wohnformen und dem Vereinsleben gelten.

 

"Wenn man gar nichts macht, passiert nichts"

Verhindern wird die Unterschriftensammlung die Schließung von Penny nicht. Aber: "Wenn man gar nichts macht, passiert nichts", so Michael Pohl. "Wir haben es geschafft, alle an einen Tisch zu holen. Wir haben Ideen zusammengefasst, neue Gesichtspunkte erörtert. Es gibt eine Entwicklung, die man lenken kann. Auch wenn wir noch keine Ziele definieren können." Hinlänglich bekannt ist das Problem des demografischen Wandels in der Bevölkerung. Er wisse aber von Zuzügen von Familien, die aufs Land wollen, sagte Michael Pohl. Die Nachfrage ist da. "Wir sind bemüht, adäquaten Wohnraum bei uns in Pausa-Mühltroff zu schaffen."

Zur Bäckerei in Mühltroff sagte Konstanze Schumann vorausblickend, dass es Ideen und Gespräche sowie Verhandlungen mit Bäckereien gebe. Auch Fördermittel könnten eine Rolle spielen. "Wir sind auf dem Weg." Vielleicht eine Chance für Mühltroff. Genauso wird an einer Nachnutzung des Penny-Gebäudes im Pausaer Stadtzentrum gearbeitet, dazu ist man mit dem Hausbesitzer im Gespräch.

 

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