Plauen. Einen Feldversuch für die Antarktis erlebt man nicht alle Tage. Schon gar nicht bei frühlingshaften Temperaturen. Am Mittwoch kam auf dem Firmengelände Gebrüder Müller an der Chrieschwitzer Straße der vom Plauener Ingenieurbüro Rudat entwickelte Saugbagger bei einem Testlauf zum Einsatz. Auftraggeber ist das Alfred-Wegener-Institut. Die Wissenschaftler unterhalten in der Antarktis einen Forschungsstützpunkt. Dort führen Experten in einer Gletschereis-Höhle geophysikalische Messungen durch. Die Technologie aus dem Vogtland soll helfen, den vorher abgefrästen Schnee aus dem sich ständig verändernden Hohlraum zu saugen. Das der Versuch überhaupt stattfinden konnte, ist dem Fisch-Handel Zaumseil zu verdanken. Die Kobitzschwalder lieferten das benötigte Crasheis. Bei dem Probelauf ging es vordergründig um die Erfassung technischer Parameter und die Effizienz des "Schneesaugers". Das eingesaugte Eis donnerte mit hoher Geschwindigkeit durch einen 50 Meter langen Schlauch, der an einem Autokran aufgehängt war. Im Vorfeld bauten die Jocketaer Spezialmaschinenbauer von Lehmann UMT den Saugbagger zusammen. Laut den Fachleuten vor Ort war der Feldversuch überaus vielversprechend. Es könnte also sein, dass die Saugtechnik aus dem Vogtland in naher Zukunft im ewigen Eis eingesetzt wird.
Schneesauger für die Antarktis in Plauen getestet
Feldversuch Mit Crasheis vom Fischhandel
Erschienen am 02.03.2021
Plauen.