Standort gerettet: Unternehmen aus Bremen übernimmt den ganzen Betrieb im Vogtland

Wirtschaft Große Freude bei TechniSat in Schöneck

Schöneck/Vogtl. 

Ministerpräsident Michael Kretschmer opfert seinen Feiertag. Am Freitag wird in Schöneck die Betriebsübernahme der TechniSat Vogtland gefeiert. Das ursprüngliche Werk hatte der Elektronikproduzent TechniSat aufgegeben. Jetzt wird der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB den Standort in Schöneck übernehmen. Alle 70 Mitarbeiter sollen weiterbeschäftigt werden.

Pressekonferenz am Feiertag

Wie Marianne Radel (Leitung Unternehmenskommunikation OHB SE) mitteilt, werden am Freitag (Reformationstag) Michael Kretschmer (Ministerpräsident Freistaat Sachsen), Dirk Panter (Wirtschaftsminister Freistaat Sachsen), Stefan Kön (Geschäftsführer TechniSat) und Marco Fuchs (Vorstandsvorsitzender OHB SE) zu einer gemeinsam anberaumten Pressekonferenz über den spektakulären Deal informieren.

Raumfahrt- und Technologiekonzern kommt nach Schöneck

Infos zum Käufer: Die OHB SE mit Hauptsitz in Bremen ist ein börsennotierter Raumfahrt- und Technologiekonzern. Insgesamt beschäftigt der Konzern über 3.000 Mitarbeitende an 15 Standorten. Kern und Treiber des wirtschaftlichen Erfolgs und Wachstums der OHB SE ist das deutsche Tochterunternehmen OHB System AG. Das auf Satellitensysteme und Raumfahrtanwendungen spezialisierte Unternehmen wurde im Januar 2010 mit der Entwicklung und dem Bau von 14 Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo beauftragt - inzwischen wurden insgesamt 34 Galileo-FOC Satelliten geordert. Auch an der Entwicklung und am Bau der europäischen Wettersatelliten Dritter Generation (MTG) ist man beteiligt.

 

Im Mittelpunkt stehen Satellitensystemen und die Erforschung des Weltalls

Das Portfolio an Produkten und Dienstleistungen reicht dabei von der Realisierung von Satellitensystemen für Erdbeobachtung, Navigation, Telekommunikation, Wissenschaft und Aufklärung über die Ausarbeitung und Umsetzung von Missionen zur Erforschung des Weltalls bis hin zur Entwicklung von Systemen für die astronautische Raumfahrt.

 

TechniSat beklagt Energie- und Personalkosten sowie zu viel Bürokratie

Mitte Juli gab TechniSat bekannt, dass man das Werk in Schöneck schließen wird und die Produktion nach Polen verlagert (BLICK.de berichtete). Hohe Energie- und Personalkosten und sehr viel Bürokratie hätten den Standort unattraktiv gemacht. Der Stammsitz von TechniSat befindet sich in Daun/Eifel, Rheinland-Pfalz. Hier wurde das Unternehmen 1987 gegründet. TechniSat ist im Bereich der Unterhaltungselektronik und Informationstechnologie erfolgreich und als ein führender Hersteller von Fernsehern und Digitalreceivern in Deutschland bekannt geworden.

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