Den Tattoo-Model-Wettbewerb kann am Ende nur eine(r) gewinnen. Christin Ziehr aus Plauen lag ganz knapp vorne. Dahinter Virginie und Florian aus Lichtenberg sowie Beatrice aus Annaberg-Buchholz. Christin darf sich jetzt "bei meinem meisterhaften Tätowierer Maximilian Friebe ein weiteres Kunstwerk stechen lassen. Ich bedanke mich ganz herzlich für den Gutschein", übermittelt die Plauenerin herzliche Grüße. Maximilian Friebe arbeitet im Studio "Tears Tattoo & Piercing" auf der Stresemannstraße "Freihand". Ihre vermeintliche Prominenz möchte Christin heute nutzen. Sie hat etwas zu sagen.
Christin Ziehr meldet sich in eigener Sache zu Wort
Dem BLICK hat Christin Folgendes geschrieben: "Social Media ist an sich eine gute Sache, um viele Menschen zu erreichen, sich mitzuteilen, sich motivieren zu lassen, sich selbst zu motivieren, Ideen zu teilen oder auch um sich Ideen zu holen. Mann kann sich zu informieren oder andere schnell erreichen. Von Sport bis Basteln sind hier keine Grenzen gesetzt. Was dem einen gefällt, gefällt dem Nächsten überhaupt nicht, so ist es und wird es auch immer bleiben", beginnt die Vogtländerin ihre Ausführungen und kommt dann gleich zum Punkt: "Der Nachteil an den sozialen Medien ist, dass man ganz schnell zur Zielscheibe wird. Ich wurde beleidigt und beschimpft, weil ich dem ein oder anderen Follower eben nicht gefallen.
Umgangston in der virtuellen Welt ist erschreckend
Der Umgangston in der virtuellen Welt ist für die 38jährige erschreckend. "Es fällt scheinbar sehr vielen Menschen leichter, hinter dem Bildschirm etwas zu schreiben, was sie sich auf der Straße nie getrauen würden. Wer spricht schon eine fremde Person an, beleidigt und diskriminiert sie? Nur, weil dem Gegenüber etwas nicht gefällt?" Christin Ziehr spricht vielen Tattoo-Models aus dem Herzen: "Ich würde nie auf die Idee kommen, jemanden zu beleidigen, weil mir etwas nicht gefällt. Die Welt ist bunt und nicht jede Farbe muss mir gefallen. Jeder Mensch sollte mit Social Media so umgehen, als wenn er sich frei auf der Straße bewegen würde."
Ich möchte die Menschen zu mehr Bewegung motivieren
Mit Dankbarkeit und Demut bestreitet Christin ihr Leben. Sie ist immerhin Ultra-Wander-Weltmeisterin geworden. "Ich persönlich freue mich über jeden Follower, den ich zu mehr Bewegung motivieren kann, an sich selbst zu arbeiten, zu glauben und auch mal an sich zuerst zu denken, nicht an sein Umfeld. Wer mit sich selbst zufrieden ist, der kann das auch so widerspiegeln, auch für mich war das ein langer Weg." Die letzten anderthalb Jahre waren für Christin Ziehr "so erlebnisreich und schön und ich bin meiner Familie, meinen Freunden und den ganz vielen Unterstützern dankbar. Ob Michael Voigt, Laura Freimann, Thomas Fritzlar oder meinen über 15.000 Followern bin ich wirklich sehr dankbar, dass sie an mich glauben und meine verrückten Strecken verfolgen und mich positiv supporten!"
Unglaubliche Strecken
Rückblick: "Für mich immer ein Highlight, wenn Ingo Hahne, der Sportreporter vom MDR, meine Strecken verrückt genug findet, um sie zu dokumentieren. Mein Auftritt beim Frühstücksfernsehen war so großartig und ich wundere mich heute noch, wie gelassen ich an diesem Morgen war. Als ich 171 Kilometer Kölnpfad zurücklegte, wurde ich sogar auf den Artikel der Super Illu angesprochen, was war ich da stolz. 2024 habe ich neun Langstrecken mit über 100 oder 200 Kilometern nonstop zurückgelegt. 175 Kilometer von Dresden nach Plauen, gesund und munter absolviert, 24 Stunden im Stadion ohne Langeweile mit 140 Kilometern geschafft, bin Weltmeisterin am Rennsteig zwischen Regengüssen und Gewittern geworden. Mein absolutes Highlight war die Umrundung vom Bodensee, 270 Kilometer, um dieses wunderschöne Gewässer, das noch als erste Frau überhaupt", erinnert sich Christin Ziehr.
Vogtland Panorama Weg bei Schnee und Eis gelaufen
Ihren Freunden, die ihr Essen, Trinken und Schuhe gebracht haben, ist sie ebenso dankbar. Es ist nicht leicht, Christin auf der Strecke zu finden. "Der schwierigste Lauf war für mich der Vogtland Panorama Weg zwischen Weihnachten und Neujahr. 50,5 Stunden durchgelaufen, davon war es 32 Stunden dunkel. Ich bin 245 Kilometer mit 5.100 Höhenmetern gelaufen, davon habe ich auf 190 Kilometern gefroren, wurde beschneit und es war bitterkalt", blickt Christin Ziehr zurück. Es war wirklich kein Spaziergang, "aber durch die mentale Unterstützung von Social Media, Freunden und meiner Familie, kam ich gesund und munter im Ziel an. Für jedes positive Feedback und für jede Unterstützung bin ich sehr dankbar.
Im Namen aller Tätowierten sagt Christin danke
Ihre Prominenz nutzt Christin für Spendenläufe, um Kinder zu unterstützen. Zusammen mit dem VFC Traditionself e.V. startet sie am 2. Mai erneut. Die alleinerziehende Mama leistet auch im Alltag viel. Ihr Pflegedienst und ihr Sohn erfordern einen Spagat. "Alle, die Tattoos tragen, haben eine Geschichte zu erzählen. Ich höre ihnen gerne zu, lese jeden dieser Beiträge und finde es toll, der sich der BLICK mit Anika Weber, Simone Esper, Franziska Krause, Marcus Hansel und vielen anderen solch eine Mühe gibt. Ich durfte mich über mehr als 60.000 Stimmen freuen. Und alle anderen Teilnehmer haben auch großartige Zahlen. In unser aller Namen sage ich heute: Dankeschön!"