Tierisches Abenteuer: Als ein Sperber kopfüber in der Gardine von Familie Graap hing

begegnung Ein kleines Abenteuer aus dem Vogtland

Mühltroff. 

Mühltroff. Wer kann schon sagen, mit einem Raubvogel auf Du und Du gewesen zu sein? Für Familie Graap aus Mühltroff war es ein kleines Abenteuer, als sie sich in ihrem Haus plötzlich einem Sperber gegenüber sahen.

Heike und Thomas Graap werkelten vor kurzem an einem frühen Abend, es war noch hell draußen, in ihrem Haus in der Mühltroffer Dammstraße. Weil Heike Graap gelbe Säcke von draußen aus dem Schuppen holen wollte, ließ sie die Haustür kurz offen stehen. Als sie nach vielleicht nur einer Minute ins Haus zurück kehrte, rief sie aufgeregt: "Thomas, komm' mal her." Auf der Treppe, die das Erdgeschoss mit der oberen Etage des Einfamilienhauses verbindet, lag ein toter Vogel. Ein Star, wie die Mühltroffer sogleich erkannten. "Ich dachte erst an eine Katze, die ihn getötet haben könnte", erinnert sich Thomas Graap. "Das war mein erster Gedanke." Sonst war alles ruhig. "Ich sah nur einige Blutstropfen, eine Spur, die von draußen bis zu dem Star führte."

Rascheln verrät den "Eindringling"

Aber seine Ehefrau hörte plötzlich oben etwas rascheln. Als sich Beide die Treppe hoch wagten, trauten sie ihren Augen kaum, was sie da sahen: Ein Sperber hing in der Gardine, mit dem Kopf nach unten gerichtet. "Ich habe gesehen, dass es ein Raubvogel ist, wusste aber nicht gleich, welcher es sein könnte. Für einen Bussard schien er zu klein zu sein", erinnert sich Thomas Graap. Fast bewegungslos hing er in der Gardine. Jetzt war guter Rat teuer. Was sollen wir tun, überlegte das Mühltroffer Paar? "Wir hatten schon Respekt vor dem Raubvogel. Man weiß ja nicht, wie er auf uns reagiert, ob er hackt." Als die Beiden näher kamen, versuchte der Vogel hektisch nach draußen zu gelangen, stieß dabei gegen die Fensterscheibe. "Er wollte eigentlich nur weg", so Thomas Graap. "Meine Augen waren ja durch meine Bille geschützt, also ging ich näher ans Fenster ran und machte es vorsichtig auf." Darauf, endlich den Weg zurück in die Freiheit gefunden zu haben, schien der Sperber nur gewartet zu haben. "Wie von der Tarantel gestochen, flog er ganz schnell weg. Verletzt war er nicht."

Raubvogel flüchtet in die Freiheit

Klar war jetzt auch Familie Graap erleichtert. Geistesgegenwärtig gelang es zuvor Heike Graap, einige Fotos von dem überraschenden Besucher zu machen. "Wir gehen davon aus, dass der Sperber den toten Star ins Haus gebracht hat", glaubt Thomas Graap. Weil der Raubvogel aber dann gemerkt hatte, dass er sich in einer Sackgasse befand, habe er wohl seine Beute fallen lassen, um seine eigene Haut zu retten. So schnell, wie sich all das ereignete, war es für die Graaps doch ein aufregendes Erlebnis, das sie nicht so schnell vergessen werden. Anhand ihrer Fotos, welche die Federzeichnung des Vogels deutlich zeigen, fanden die Mühltroffer dann schnell heraus, dass es sich bei dem gefiederten Gast in ihrem Haus um einen Sperber handelte. "Dabei habe ich nie vorher in unserem Garten einen Sperber gesehen", wunderte sich Thomas Graap.

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