Trauerfeier für Politiker und Familienmensch Jonny Ansorge

Trauer Mehrere hundert Menschen kamen zusammen

Pausa. 

Pausa. Es war ein emotionaler Abschied. In der St. Michaeliskirche in Pausa hatten sich mehrere hundert Menschen versammelt, um Jonny Ansorge die letzte Ehre zu erweisen. Viele Pausa-Mühltroffer Einwohner, Vertreter von Betrieben, Vereinen, der Freiwilligen Feuerwehr und öffentlichen Einrichtungen waren zum Trauergottesdienst gekommen. Dazu Bürgermeister aus dem gesamten Vogtland, wie etwa aus Weischlitz, Rosenbach, Rodewisch und Netzschkau, Landrat Thomas Hennig, Mitglieder der CDU im Kreis und Ortschaftsräte.

Violinenklänge bei der Trauerfeier

Mit den ersten Violinenklängen wurde es sehr leise im Gotteshaus. Vorn war ein großes Blumenmeer zu sehen, Kränze und Gestecke von vielen Trauernden, darüber ein Porträt von Jonny Ansorge, der am 1. März im Alter von 68 verstorben ist. "Er war bekannt als Politiker und Bürgermeister und überaus geschätzt", sagte Pfarrer Rainer Sörgel. "Wir gedenken heute seiner auch als Ehemann, Vater und Großvater, als geliebter und vertrauter Mensch. Er nach beiden Seiten hin authentisch."

Er war Mitglied der Pausaer Kirchgemeinde

Pfarrer Sörgel rahmte das Gedenken an den Verstorbenen in Worte aus der Bibel ein. Jonny Ansorge war Christ und Mitglied der Pausaer Kirchgemeinde. "Er hatte für jeden ein offenes Ohr, begegnete allen auf Augenhöhe." Und: "Auch wenn er oftmals wenig Zeit für die Menschen hatte, die er liebte, war er da, wenn man ihn brauchte. Er war eine Person des öffentlichen Lebens, hatte auch seine private Seite." In der Erinnerung fließen beide Bilder zusammen.

Das Leben von Ansorge

Die Gottesdienstbesucher erfuhren, dass Jonny Ansorge am 31. August 1954 in Jena geboren wurde, seine Eltern einfache Leute waren. Oft musste Jonny auf seinen 14 Jahre jüngeren Bruder aufpassen. Er lernte den Beruf des Agrartechnikers. 1976 heiratete er seine Edeltraud, zog nach Unterreichenau. Drei Kinder kamen auf die Welt. Er studierte Landwirtschaft, war Brigadier. Ein Diplom bekam er nicht, da er sich in der DDR nicht verbiegen lassen wollte. In der Wendezeit begleitete Jonny Ansorge im Landwirtschaftsbetrieb Unterreichenau den Strukturwandel. Bis zuletzt war er im Aufsichtsrat. Nach der Wende wurde Jonny Ansorge auch Mitglied in der CDU, ab 1994 stellvertretender und ab 2001 Bürgermeister. Und das mit Leib und Seele. "Nur wenige Jahre blieben ihm für die Familie, als er 2019 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig niederlegte." Am 15. Februar bekam er schwere Herzprobleme, wurde ins künstliche Koma versetzt. Im Kreise seiner Lieben starb er im Krankenhaus Plauen.

"Sein Tod hinterlässt ein großes Loch"

An Jonny Ansorge als liebevoller Vater erinnerte Daniela, die Älteste der Geschwister. Er las aus Büchern vor, schenkte signierte Bücher, erklärte Bäume und Tiere im Wald. "Sein Tod hinterlässt ein großes Loch. Aber auch große Spuren. Wir sind stolz, dass wir seine Familie sind."

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