Keine Torchance, 1:8 Eckbälle und am Ende war Plauen mit der 0:3-Heimnierlage noch gut bedient. Der VFC lieferte gegen die VSG Altglienicke die schlechteste Saisonleistung ab. Dabei gab sich der neue Cheftrainer Sedat Gören nach dem vorherigen 1:1-Unentschieden in Erfurt noch so optimistisch. "Aber dann waren wir heute in allen Belangen klar unterlegen. Ich bin verärgert, weil nur fünf, sechs Leute wirklich alles gegeben haben", wetterte der Plauener Coach. Das Tabellenschlusslicht wartet nunmehr seit 19 Punktspielen auf einen Sieg. "Wie groß die Lücke ist, hat man heute deutlich gesehen. Und nach den Einwechslungen haben wir dann noch an Qualität verloren", konstatierte Sedat Gören.
Die Innenbahn nicht zu gemacht
Das Spiel ist aus Plauener Sicht ist einfach erklärt. Die ballsicheren Techniker aus Berlin hatten sich gut auf die Vogtländer vorbereitet. Geduldig wartete die VSG auf eine Lücke. Die tat sich nach einem Lupfer über die VFC-Deckung auf. Nico Hug vollendete in Spielminute 35 zum 0:1. Das war die erste Torchance des Spiels. "Wir haben nicht gut gespielt, aber lange nicht viel zugelassen. Beim Gegentor haben wir mitgeholfen, müssen dort die Innenbahn zumachen, dann passiert das nicht", kommentierte Sedat Gören diese Szene. Altglienicke wollte jetzt mehr. Der Gast kam vor und nach der Pause zu jeweils drei Möglichkeiten, wobei Philip Türpitz (45.) den Plauener Pfosten traf.
Knifflige Elfmeterentscheidung
Als dann Shean Mensah scharf vor das Plauener Tor passte, verhinderte VFC-Verteidiger Eric Träger per Rettungsgrätsche das 0:2. Der Plauener traf jedoch im Zweikampf kurz vor der Torlinie den Berliner Benedict Laverty. "Ja, ich habe den Spieler getroffen, aber ich habe eben auch den Ball gespielt", beteuerte Eric Träger. Schiedsrichterin Miriam Schwermer bewertete die knifflige Situation als Strafstoß. Den fälligen Elfmeter verwandelte Johannes Manske sicher zum 0:2 (71.). Als die Berliner dann auch noch durch Grace Bokake (83.) das 0:3 nachlegten, stellten die VFC-Ultras in der Badkurve ihren Support geschlossen ein. Die restliche Spielzeit überstand der VFC eher glücklich, weil der Berliner Philip Türpitz (89.) abermals nur Aluminium traf.
Nächsten Samstag geht es für Lok Leipzig um den Meistertitel
Mit Blickrichtung Oberliga hofft VFC-Kicker Lucas Will nun, "dass trotz des Abstiegs viele Spieler bleiben, weil wir ja eigentlich ein eingeschworener Haufen sind." VFC-Kapitän Jasin Jusic räumte jedoch ein: "Das war heute keine Regionalligaleistung von uns. Unser Ziel ist jedoch die schnelle Rückkehr." Die soll dem Vernehmen nach mit Sedat Gören als Cheftrainer anvisiert werden. Der VFC hat bereits für kommenden Montag eine Pressekonferenz angekündigt. Und der neue Coach hat nach neun sieglosen Spielen unter seiner Regie angekündigt: "Gewisse Leute werden nächste Saison hier nicht mehr spielen. Ich appelliere an die Mannschaft, sich kommenden Samstag beim Tabellenführer Lok Leipzig voll reinzuhängen", fordert Sedat Gören. Die "Loksche" muss unbedingt gewinnen, um Verfolger Halle (drei Punkte dahinter) auf Distanz zu halten. Sein letztes Regionalligaspiel bestreitet der VFC dann am 18. Mai gegen den FC Eilenburg, der noch mitten im Abstiegskampf steckt.
Statistik
- VFC Plauen: Pieles - Jusic/V, Träger/V, Fischer, Abayomi - Kämpfer (57. Riedl), Limmer, Winter (80. Hetzsch), Andreopoulos/V (46. Tanriver), Martynets - Will (80. Gerstmayer)
- Schiedsrichterin: Miriam Schwermer (Wernigerode)
- Torfolge: 0:1 Hug (35.), 0:2 J. Manske (71./Foulstrafstoß), 0:3 Bokake (83.)
- Zuschauer: 612