Vogtländer verärgert: Unbekannte laden immer wieder illegal Müll auf seinem Grundstück ab

Umwelt Landratsamt übernimmt immerhin Kosten für Abtransport

Theuma. 

Theuma. Mario G. hat ein kleines Waldgrundstück in der Nähe des Theumaer Steinbruchs. In jedem Frühjahr und im Herbst räumt er sein Grundstück auf. "Jedes Jahr ist es das Gleiche. Die Leute schmeißen ihren Müll bei uns den Hang runter und ich muss dann sehen, dass der Müll entsorgt wird." Das Grundstück von Mario G. und seiner Frau befindet sich nahe der Lottengrüner Straße. Der Zugang wird nur durch einen Holzstamm abgesperrt. Eine richtige Schranke kann er nicht anbringen, denn es folgen noch weitere private Grundstücke.

 

Zuständigkeiten in der Müllentsorgung

Mario G. hat sich wegen der Beräumung des Mülls an das Landratsamt des Vogtlandkreises gewandt. "Das Amt sagt, sie haben niemanden, der den Müll den Abhang wieder hoch holt. Also müssten ich und meine Familie das selber machen. Und dann wollte die Behörde zunächst für den Abtransport dieses Mülls auch noch Geld haben", ärgert sich der Vogtländer.

 

Kosten weg - Arbeit bleibt

Letzteres habe sich geändert, atmet er auf. Dr. Christine Heuck ist Amtsleiterin des Amtes für Umwelt. Ihrer Meinung nach muss in solchen Fällen zuerst geklärt werden, wer Eigentümer des Mülls ist. Da Mario G. niemanden, der den Müll illegal entsorgt, mit Namen nennen kann, werde er als Grundstückseigentümer automatisch zum Eigentümer dieses Mülls. Des Weiteren weist Christine Heuck aber darauf hin, dass der Grundstückseigentümer nicht zur Entsorgung herangezogen werden kann, da der Zutritt zum Wald laut Sächsischem Waldgesetz jedem Menschen gestattet ist. Für Mario G. heißt das: Die Entsorgungskosten für den illegalen Müll, die sich im Jahr 2022 auf rund 270 Euro beliefen, muss er nicht tragen.

 

Trotzdem verärgert

Für Mario G. ist das nur ein kleiner Lichtblick. Denn er muss den Müll weiterhin bergen. Er und seine Familie müssen den steilen Abhang hinunter, den oft schweren Müll einsammeln und bis an die Straße schleppen. "Es handelt sich ja nicht bloß um Bonbonpapier. Wir müssen manchmal Stegplatten aus Acryl oder sogar Holztüren nach oben schaffen, auch ein Sofa und Asbest-Abfälle waren schon dabei", erklärt Mario G. Und er fügt hinzu: "Aber wenigstens werden durch das Umweltamt die Kosten für den Abtransport übernommen."

 

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