Vogtland: 40.000 Corona-Schnelltests in zwei Wochen

Impfoffensive Ministerin bittet die Menschen in der Region, sich impfen zu lassen

Plauen. 

Plauen. Der Inzidenzwert ist am heutigen Freitag auf 252,7 gestiegen. Die britische Covid-Mutation breitet sich im Vogtland weiter aus. Mittlerweile steht die Region unter ständiger Beobachtung der Bundesregierung. Noch höher sind die Zahlen in Greiz (379,9), Hof (351,3) und Schmalkalden-Meiningen (260,2). Der Freistaat Sachsen hat deshalb eine Impfoffensive gestartet, wonach in den kommenden Wochen alle gewillten Vogtländer unabhängig ihrer Priorität geimpft werden können. Petra Köpping (SPD) bat die Vogtländer zur Eröffnung des Impfzentrums in Plauen "noch um ein paar Tage Geduld, bis wirklich alles läuft. Bitte lassen Sie sich impfen. Wir werden genügend Impfstoff zur Verfügung stellen.", versprach die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wenn alles gut läuft, werden ab kommender Woche im Vogtland pro Tag 2.100 Menschen geimpft. Neben den Standorten in Eich und Plauen sind noch drei mobile Einheiten unterwegs.

 

Ministerpräsident dankt Mitarbeitern der Testeinrichtungen

In einer öffentlichen Videokonferenz moderierte Ministerpräsident Michael Kretschmer am Donnerstagabend eine Expertenrunde: "Ihr habt in zwölf Tagen im Vogtland 40.000 Corona-Schnelltests durchgeführt. Dafür allen Beteiligten, vor allem den Mitarbeitern vor Ort, ein riesengroßes Dankeschön." Festgestellt wurden demnach in den 24 Testzentren und 300 zertifizierten Testeinrichtungen 360 Covid-Infektionen. Die Betroffenen begaben sich sofort in Quarantäne. Ministerpräsident Michael Kretschmer: "Das bedeutet, dass auf diesem Weg 1.000 oder 2.000 weitere Corona-Fälle im Vogtland verhindert wurden." Experten schätzen, dass die britische Covid-Mutation inzwischen einen Anteil von 70 Prozent am Infektionsgeschehen hat.

 

360 Personen mit einer "stummen Infektion" ausfindig gemacht

Deshalb verteidigen die Verantwortlichen ihre Doppelstrategie "Testen und Impfen". EDV-Experte Mattes Nagel von der Softwarefirma Simba n3 bereitet mit einem Software-Programm die Daten digital zur Weiterverarbeitung auf. Der Geschäftsführer veranschaulichte am Mittwoch in einer Pressekonferenz: "Schnelltests haben das Ziel, Personen abzufischen und aus dem Verkehr zu ziehen, die positiv getestet werden, jedoch die Infektion gar nicht bemerken." Demnach wurden durch den aktuellen Massentest 360 Personen mit einer "stummen Infektion" ausfindig gemacht. Statistisch gesehen - so rechnet Mattes Nagel vor - haben die Testungen etwa 20 Menschenleben gerettet. Die digitale Datenerfassung habe laut Geschäftsführer Mattes Nagel eine erstaunliche Erkenntnis gebracht: "Vor allem die jungen Menschen im Vogtland sind überverhältnismäßig oft positiv. Kinder sind laut unseren Testergebnissen im Vogtland sogar viermal häufiger positiv als der Durchschnitt der Bevölkerung", ließ Mattes Nagel wissen.

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