Vor zehn Jahren: Die Plauenerin Claudia Seidel ist Weltmeisterin!

Rückblick Diese Plauenerin hat 200 Mal auf dem Podest gestanden

Plauen. 

Plauen. Egal was sie anpackt. Claudia Weise (geborene Seidel) kann nur Vollgas. Die Plauenerin rockte zehn Jahre lang gleich in fünf Sportarten die Konkurrenz. Und mit ihrer Liebenswürdigkeit avancierte das Multitalent auch immer wieder zum Publikumsliebling. "Die Frau ist so herrlich. Die lacht, als wären ihr die ganzen Titel einfach so in den Schoß gefallen", freute sich seinerzeit Sportgala-Moderatorin Ulrike von der Groeben mit dem Dauergast auf der Bühne. 200 Podestplätze, 60 Pokale und drei Ordner mit Urkunden standen insgesamt zu Buche. Wahnsinn! Aktiv war die heutige Biologie/Sportlehrerin der Friedensoberschule in der Leichtathletik, im Duathlon und Triathlon, als Mountainbikerin und dann zum großen Finale als Profi-Radsportlerin in der Frauen-Bundesliga.

Spätstarterin fährt und rennt allen davon

"Ich bin ein Spätstarter und habe erst mit 15 Jahren bei der SG Stahlbau Plauen zum Wettkampfsport gefunden", lacht die heute 40-Jährige. Natürlich hat sie die sportlichen Gene von der allseits bekannten Mama Angela Seidel - Sportlehrerin an der Grundschule Neundorf und Trainerin beim LATV Plauen - in die Wiege gelegt bekommen. Claudia liebt die Abwechslung. Mut, Tempo, Ausdauer - das sind wohl ihre wichtigsten Charaktereigenschaften. Wie Phoenix aus der Asche tauchte sie im Jahr 2001 als Deutsche U23-Meisterin im Mitteldistanz-Duathlon und Gesamtsechste der Frauenkonkurrenz am Athletenhimmel auf. Die WM-Teilnehmerin zog sich in den folgenden zehn Jahren zwar immer wieder Lädierungen zu. Aber schwer verletzt hatte sie sich nie. Die mehrfache Leichtathletik-Mitteldistanz-Meisterin fuhr später auch als Mountainbikerin große Erfolge ein. Sie wurde Siegerin der Sprint-Bundesliga, war Mitglied der Nationalmannschaft und startete bei Welt- und Europameisterschaften. Platz zwei bei der letzten Etappe der Trans-Germany in Seiffen oder neun Siege beim Erzgebirgs-Bike-Marathon gingen in die Geschichte ein.

Es folgte die Rennrad-Karriere

Als Claudia Seidel dann mit dem Rennrad auch noch zweimal an der Thüringenrundfahrt der Frauen teilnehmen durfte und gut mitfuhr, schüttelte manch einer ungläubig mit dem Kopf. Drei Jahre Bundesliga ist sie gefahren. Bis auf Saisonplatz acht stieß die Vogtländerin vor. Und einen fünften Weltcup-Platz kann sie ebenso vorweisen. Mit dem Weltmeister-Titel bei der 12-Stunden-WM (2011) verabschiedete sich die Plauenerin eindrucksvoll vom ganz großen Sport.

Und was macht Claudia Seidel heute?

"Ich bin glücklich, unterrichte seit sieben Jahren an der Friedensoberschule als Lehrerin und ich bin stolze Mama von drei Kindern im Alter von acht, fünf und drei Jahren", erzählt die 40-Jährige. Auch in ihrem neuen Leben ist einfach kein Platz für Langeweile. Diese Frau sprüht vor Elan und Schaffenskraft. "Und natürlich treibe ich auch heute noch Sport. Aber nicht mehr so verrückt wie früher", stellt die sympathische Plauenerin klar.

Die Erfolge

Größte Erfolge (Auszug): Rund 200 Podestplätze, 60 Pokale und drei Ordner mit Urkunden in den Sportarten Leichtathletik, Duathlon, Triathlon, Mountainbike und Radsport. Deutsche U23-Meisterin im Mitteldistanz-Duathlon und Gesamtsechste der Frauenkonkurrenz, WM-Teilnehmerin. Mehrfache Leichtathletik-Mitteldistanz-Meisterin. Siegerin der Sprint-Bundesliga im Mountainbike, Mitglied der Nationalmannschaft, WM/EM-Teilnehmerin, 2. Platz bei der letzten Etappe der Trans-Germany in Seiffen, neunfache Siegerin beim Erzgebirgs-Bike-Marathon. Rennrad: zweifache Teilnahme an der Thüringenrundfahrt der Frauen, drei Jahre Bundesliga, Saisonplatz 8 beste Platzierung, 5. Platz bei Weltcup, Weltmeister-Titel bei der 12-Stunden-WM (2011).

Ergebnisse bei der Vogtland-Sportlerwahl

2001: 3. Platz Claudia Seidel

2002: 2. Platz Claudia Seidel

2004: 1. Platz Claudia Seidel

2005: 2. Platz Claudia Seidel

2009: 3. Platz Claudia Seidel

2010: 2. Platz Claudia Seidel

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