Warum eine Bäckerei in Auerbach auch sonntags Brötchen verkauft

Handwerk Bäckermeister Steve Brasch ist für die Kunden da

Auerbach. 

Auerbach. Wenn ein Bäckermeister sonntags früh nach der Schicht in der Backstube anschließend selbst hinter der Ladentheke steht, ist das schon ungewöhnlich. Für Steve Brasch ist das seit einiger Zeit Alltag. Zwischen 6 und 10 Uhr verkauft er allein im Hauptgeschäft an der Ottostraße im Auerbacher Stadtteil Mühlgrün frische Semmeln. "Ich hoffe sehr, dass es sich rechnet." In Zeiten horrend steigender Energiepreise muss der Betrieb wirtschaftlich bleiben. Der mit Gas betrieben Backofen verursacht enorme Betriebskosten. Dazu kommt, dass Lieferpauschalen und Rohstoffpreise aktuell durch die Decke gehen. Aufgrund der momentan schwierigen Situation schraubte der Familienbetrieb die Personalstunden etwas nach unten.

 

"Grundnahrungsmittel müssen für alle bezahlbar bleiben"

Zum Team gehören ein Dutzend Mitarbeiter. Seit August steht ein Auszubildender in der Backstube. "Er ist ein tüchtiger Kerl", lobte ihn sein Chef. Der 29-Jährige will gemeinsam mit seiner Frau Karolin - sie ist Inhaberin der Bäckerei - die Preise soweit es irgendwie möglich ist, stabil halten. "Wir reden hier von Grundnahrungsmitteln. Die müssen für alle bezahlbar bleiben." Aktuell zahlen die Kunden 65 Cent für die Doppelsemmel, ein Mischbrot kostet 3,40 Euro. Am Jahresende wird dann entschieden, ob die zusätzliche Sonntags-Ladenöffnungszeiten so beibehalten werden.

 

Seit 2020 gibt es die Bäckerei

"Bis jetzt sieht es ganz gut aus." Ansonsten hält das Paar, das den Betrieb mit Beginn der Corona-Krise Anfang 2020 übernahm, an der Firmenphilosophie fest. "Wir verwenden bevorzugt regionale Produkte." Sogar die Butter kommt neuerdings vom Direktvermarkter. Vor einem Jahr erblickte Söhnchen Till das Licht der Welt. Wenn der kleine Racker glücklich lächelt, sind alle Sorgen verflogen.

 

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