Es sind Opfer die Hilfe brauchen! 197 Kinder und Jugendliche aus dem Vogtland mussten letztes Jahr vor Gericht als Zeugen aussagen beziehungsweise suchten sie diesbezüglich bei der Opferhilfe in Plauen Rat. "In den meisten Fällen sind es die Geschädigten, die den Tatverdächtigen gegenübertreten müssen", berichtet Martina Meinelt. Die Diplom-Sozialpädagogin ist als Traumapädagogin und Traumafachberaterin für die Opferhilfe Sachsen e.V. tätig. In der Beratungsstelle Plauen betreut Martina als Psychosoziale Prozessbegleiterin manche Kinder über Jahre. Elf Prozesse sind für das laufende Jahr bereits aktenkundig, wo die Opferhilfe zum Einsatz kommt. Die Zahl der notleidenden Kinder, die Hilfe brauchen, wächst. Aber jetzt braucht die Opferhilfe urplötzlich selber Hilfe! Denn die Vereinstätigkeit wird zwar vom Staat durch Steuermittel unterstützt, aber das Geld genügt nicht. Im Internet sind sie hier zu finden.
Kiwanis hat sofort geholfen
Als man beim Kiwanis-Club in Plauen vom Finanzproblem der Opferhilfe erfuhr, beschlossen die Herren in ihrem charitativen Kreis eine Sofortmaßnahme. Kai-Uwe Groß, Thomas Münzer und Robby Clemenz brachten in der Reichsstraße 500 Euro vorbei. Denn der Verein benötigt für seine Räumlichkeiten natürlich eine kindgerechte Einrichtung, wo sich die Kids wohlfühlen. "Ganz oft erreichen wir die Kinder in spielerischer Form, wenn wir mit ihnen kreativ sind und spezielle Materialien zum Einsatz kommen", berichtet Martina Meinelt. Genau diese Spiele und Möbel kosten aber zusätzliches Geld. "Wir sind froh, dass wir hier ganz schnell helfen können", betonte Thomas Münzer. Sein Kiwanis-Freund Robby Clemenz "möchte an dieser Stelle allen Spendern danken, die uns zum großen Konzert der Bundeswehr Big-Band unterstützt haben." Kai-Uwe Groß ist sehr wichtig, "dass die vielen Spender auch erfahren, wohin ihr Geld geht. Wir setzen es direkt in Plauen ein." Der VFC Traditionself e.V. hat angekündigt, ebenfalls zu helfen.
Beratung für Betroffene von Straftaten, Angehörige und Zeugen
Wer von einer Straftat betroffen ist oder eine Straftat bezeugen kann, der braucht häufig Hilfe. Martina Meinelt fragt: "Fühlen Sie sich allein gelassen oder überfordert mit Ihrer Situation? Benötigen Sie Informationen im Umgang mit Justiz und Polizei?" Über das Beratungsangebot der Opferhilfe vermitteln fachlich qualifizierte Mitarbeitende eine erste Orientierung zum Umgang mit der veränderten persönlichen Situation und den psychischen Folgen der erlebten Straftat. "Dies geschieht ist unabhängig davon, ob eine Anzeige erstattet worden ist oder nicht. Nach telefonischer Absprache sind auch Hausbesuche möglich", betont Martina Meinelt. Die Beratung ist kostenlos, streng vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Dieses Angebot steht ebenso Angehörigen und Bezugspersonen sowie Institutionen offen. Die Opferhilfe informiert über das polizeiliche und gerichtliche Verfahren, die Rechte und Pflichten der Betroffenen und der Zeugen, das Angebot einer psychosozialen Prozessbegleitung sowie körperliche und seelische Folgeerscheinungen. "Bei Bedarf vermitteln wir an weiterführende, spezialisierte Stellen, Rechtsbeistände, therapeutisches oder ärztliches Fachpersonal", ergänzt Martina Meinelt.
Der Kiwanis-Club Plauen
Der Kiwanis-Club Plauen setzt sich wie folgt zusammen: Präsident Mike Geuthner, Vizepräsident Björn Kaiser, Sekretär Eckhard Sorger, Schatzmeister Thomas Prenzel | Die Mitglieder: Siegfried Schöpplein, Matthias Hering, Achim Knabe, Karsten Hellgoth, Bernd Rudolph, Hans Peller, Carlheinz Vohl, Kai-Uwe Groß, Prof. Dr. med. habil. Lutz Kowalzick, Axel Hofmann, Christof Prediger, Olaf Hilbig, Gerhard Liebscher, Thomas Münzer, Sigmar Wolf, Roland May, Robby Clemenz, Jörg Köstner, Heiko Floß,Dr. Andreas Krone und Steffen Felkel.