Ohne diese Friedliche Revolution wäre jetzt alles anders. Anfang Oktober drängeln sich die Feier- und Gedenktage. Plauen rückt als Keimzelle des Volksaufstandes in den Mittelpunkt. 36 Jahre nach dem Fall der Mauer rast die Welt im Rekordtempo von Problem zu Problem. Viele Menschen sehnen sich nach Ruhe und Geborgenheit.
35 Jahre Deutsche Einheit und 36 Jahre Revolutionsstadt
Das Festkonzert in der katholischen Herz-Jesu-Kirche bot den Spitzenstädtern die Möglichkeit, inne zu halten und sich zu besinnen. Anlässlich „35 Jahre Deutsche Einheit“ und dem 36. Geburtstag der Revolutionsstadt Plauen, wo am 7. Oktober 1989 die erste Großdemonstration gegen das DDR-Regime erfolgreich stattgefunden hatte, rückte das Gedenkkonzert viele Gedanken wieder gerade.
Jörg Schmidt: „Aufbruchstimmung und der Mut von damals, haben uns vorangebracht“
Der Landtagsabgeordnete Jörg Schmidt appellierte an die 350 Besucher: „Diese Aufbruchstimmung und der Mut von damals, sie haben uns vorangebracht. Lasst uns weiter an der Einheit arbeiten.“
In Dankbarkeit zurück erinnert
Jörg Schmidt ist „dankbar für all das, was in Plauen entstanden ist. Es ist ein großes Geschenk, in Freiheit und Demokratie leben zu dürfen“, findet der Fleischermeister, der inzwischen im Landtag Politik machen darf.
Konzert als Teil der Erinnerungskultur
Das wundervolle Konzert der Clara-Schumann-Philharmoniker Plauen-Zwickau bildet einen wichtigen Beitrag in der Erinnerungskultur der Stadtgesellschaft, die sich in Plauen bis zum 9. November gedanklich in diese DDR-Zeit zurückversetzt. Von der ersten Großdemonstration am 40. DDR-Geburtstag (7. Oktober 1989) bis zum Fall der Mauer vergingen keine fünf Wochen. In Plauen hatte alles begonnen. Es folgten Dresden und dann Leipzig.
Diese Geschichte darf nicht verloren gehen
Mit Andreas Heinz war auch der zweitdienstälteste Abgeordnete des Sächsischen Landtages vor Ort. Der Diplom-Agraringenieur war zu DDR-Zeiten in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in Geilsdorf und später in Syrau tätig. Der Politiker ist zugleich Nebenerwerbslandwirt. Am Grenzturm in Heinersgrün blickte der Vogtländer unlängst zurück: „Die Vogtländer haben großen Einfluss genommen auf die deutsch-deutsche Geschichte. Das müssen wir den jüngeren Menschen mit auf den Weg geben.“