57. ADAC Rallye Erzgebirge wirft Schatten voraus

Motorsport Erze rollt an

Sachsenring. 

Sachsenring. Wenn am kommenden Freitag und Samstag die 57. ADAC Rallye Erzgebirge nach zwei Jahren Corona-Pause endlich stattfinden kann, kehrt auch der Sachsenring wieder ins Veranstaltungsformat zurück. Bereits Anfang der 2000er-Jahre wurden hier der Service-Park errichtete bzw. auch Wertungsprüfungen ausgetragen. So auch in diesem Jahr, wenn am 22. und 23. April der Saisonauftakt der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) über die Bühne geht. Mit dem Basislager Sachsenring und entsprechend kurzen Wegen für die direkt Beteiligten bietet die Kult-Rennstrecke ideale Arbeitsbedingungen.

Planung war lange zeit ungewiss

Als kleiner Vorgeschmack wurde drei Tage zuvor schon mal eine Pressekonferenz durchgeführt. Bei dieser sagte zum Beispiel die Organisationsleiterin Daniela Pötzsch vom veranstaltenden Chemnitzer AMC: "Das waren die chaotischsten Vorbereitungen, die wir je erlebt haben. Lange Zeit war nicht klar, was wir wie planen können. Viele Dinge konnten wir erst seit dem Wegfall der Corona-Allgemeinverfügung zum 31. März konkret angehen. Zudem haben wir ja zwei Jahre keine Rallye organisiert, aber die Zusammenarbeit mit den Behörden hat sofort wieder sehr gut funktioniert."

Volles Programm am Wochenende

 

Der erste von in diesem Jahr sieben Läufen zur DRM startet am Freitagabend mit zwei Wertungsprüfungen in Mitteldorf (19:42 und 21:03 Uhr, Zeitangaben beziehen sich auf das erste Wettbewerbsfahrzeug). Am Samstag stehen zunächst sieben weitere WPs in Jahnsdorf (11:52, 15:42 und 19:32 Uhr), in Grünhain (12:42 und 16:32 Uhr) sowie in Oberdorf (13:35 und 17:23 Uhr) auf dem Programm. Zum großen Finale geht es dann ab 20:25 Uhr auf den Sachsenring, der mit Rettungswegen und Nebenstrecken zu einem Rallye-typischen Kurs umgebaut wird. Ab 20:42 Uhr werden hier dann auch die ersten Teilnehmer zur Zieleinfahrt erwartet sowie anschließend die Siegerehrung durchgeführt.

Zuschauer ganz dicht an der Strecke

Dazu erklärt der als Geschäftsführer des VSZ Sachsenring gleichzeitig Hausherr sowie selbst aktive Teilnehmer Ruben Zeltner: "Auch ich freue mich, dass meine Lieblingsrallye wieder auf dem Sachsenring stattfindet. Ich glaube, dass wir der DRM eine gute Bühne bieten können. Das Fahrerlager wird offen sein und für die hiesige Wertungsprüfung werden wir die Zuschauer ganz dicht an die Strecke lassen. Dazu können sie zum Teil auf die Rettungswege sowie über die VW-Brücke auch zum Omega."

Erstes Motorsporthighlight auf Sachsenring in diesem Jahr

Den Sachsenring als Location lobte auch der Vorstandsvorsitzende für Sport des ADAC Sachsen, Peter Weidinger. Er sagte: "Nach zwei furchtbaren Jahren kann die Rallye Erzgebirge endlich wieder stattfinden und dann gleich noch auf dem Sachsenring. Das ist das erste Motorsport-Highlight des ADAC Sachsen in diesem Jahr auf dem Sachsenring, worauf wir sehr stolz sind. Ein großer Dank geht an Ruben Zeltner, dass er das Gelände zur Verfügung stellt, sowie an seine Mitstreiter. Hier kann sich die Rallye Erzgebirge erstklassig präsentieren, sodass ich mir sicher bin, dass wir bei den Teilnehmern und Organisatoren einen bleibenden Eindruck hinterlassen werden.

Benz statt Porsche

Da Ruben Zeltners "brüllendes Zebra" (ein entsprechend lackierter Porsche) nach einem Unfall im Herbst 2021 noch nicht wieder einsatzbereit ist, wird er mit einem etwas betagten Mercedes 190 E und mit Thomas Windisch auf dem heißen Sitz antreten. Dazu sagt der neunfache und gleichzeitig Rekord-Sieger der "Erze": "Es wird meine 20. Rallye Erzgebirge sein, da wollte ich unbedingt an den Start gehen. Ab einem gewissen Alter fährt man halt Mercedes. Für uns ist es nur eine Spaß-Veranstaltung. Ich habe gesehen, dass auch Walter Gromöller mit einem Opel Ascona am Start sein wird. Ich denke, er wird unsere Messlatte sein."

Umschauen nach zusätzlichem Partner

Größere Ambitionen haben Julius Tannert aus Zwickau und der Plauener Philip Geipel, die in aktuelle Rally2-Autos antreten. Zu seinen Zielen sagte der letztjährige Vizemeister Julius Tannert: "Im vorigen Jahr umfasste der DRM-Kalender fünf Rallyes, in diesem Jahr sind es sieben. Das bedeutet einen finanziellen Mehraufwand, sodass ich mich nach zusätzlichen Partnern umschauen musste. Dabei bin ich ans Team Pole Promotion gekommen und fahre in diesem Jahr mit einem Volkswagen Polo GTI R5 und mit einem neuen Beifahrer, Frank Christian. Er ist schon zwei Mal Deutscher Rallye Meister geworden und zeigt mir hoffentlich, wie es geht."

Vorfreude steigt weiter an

Auch bei Philip Geipel stand ein Fahrzeugwechsel, allerdings kein Markenwechsel, an. Dazu erklärte er: "Ich bin letztes Jahr mit einem Skoda Fabia R5 Stand 2018 gefahren und habe nun ein aktuelles Auto. Das ist ein großer Schritt und ich freue mich schon, dass es endlich los geht."

Volle Vorfreude ist auch Sepp Wiegand, vor allem darauf, endlich auch im Rallye-Tempo vor seiner Haustür fahren zu können. Dazu erklärte er: "Ich bin seit 2016 Grünhainer und bin schon sieben Mal mit verschiedenen Fahrzeugen die Erze gefahren. Außer einmal als Vorausfahrzeug allerdings nie in Grünhain."

Über 80 Rallye-Boliden am Start

Nach derzeitigem Stand werden insgesamt 81 Autos an den Start gehen, davon 57 im DRM-Feld an beiden Tagen über 106,74 kumulierte Wertungsprüfungskilometer sowie 24 bei der integrierten Rallye 70 mit nur 70 WP-Kilometern und nur am Samstag.

Der Eintritt kostet fürs Komplettprogramm 15 Euro bzw. 5 Euro für einzelne WPs. Weitere Infos gibt es online auf der Seite der Erzgebirgsrallye.

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