Egon Reinhold aus Callenberg hat einst einen seltenen Beruf gelernt

Stellmacher Handwerker auch mit 88

Callenberg/ OT Falken. 

Callenberg/ OT Falken. Egal ob Bohrmaschine, Kreissäge oder Abrichte - ohne diese Maschinen könnte Egon Reinhold aus Falken auch mit 88 Jahren nicht leben. Er ist nun einmal Handwerker aus Leidenschaft und ist ebenso froh wie dankbar, dass die Gesundheit noch immer mitspielt. Jeden Vormittag baut er in der Werkstatt in den heimischen vier Wänden, wo von der Gartenbank über Vogelhäuschen und Hundehütten bis hin zu kunstvoll gedrechselten Vasen oder Wagenrädern schon sehr viel entstanden ist.

Ausgestorbener Beruf

Gelernt hatte Egon Reinhold vor mehr als 70 Jahren einen Beruf, der wenig später verschwand. Er ist Stellmacher. "Als in der Landwirtschaft die moderne Technik kam, gab es nicht mehr so viel zu tun", erinnert er sich. Früher bauten die Stellmacher vor allem Wagenräder, Wagen und landwirtschaftliche Geräte aus Holz. Dafür setzten sie jahrhundertealte Techniken und viel Fachwissen ein. "Das hat mir immer genützt", sagt Egon Reinhold, der über verschiedene Holzarten, ihre Bearbeitung und allerlei Werkzeuge viel zu berichten hat. Als er in der Nachkriegszeit Schlitten oder Ski fertigte, wurde das Holz noch unter Einsatz von Dampf und Hitze gebogen. Heute ist meist nur noch Kunststoff im Einsatz.

Egon kam nicht ohne Verletzungen davon

"Aus Holz lässt sich aber wirklich viel machen", betont der Handwerker aus Leidenschaft, der wie so mancher, der mit Holz arbeitet, auch nicht ganz ohne Verletzung davon gekommen ist. Denn ein Stück Daumen fehlt. Da war Egon Reinhold einmal an der Kreissäge nicht aufmerksam genug. "Eingeschränkt hat mich das aber nicht", versichert der 88-Jährige, der kürzlich eine besondere Gartenbank gefertigt hat. Sie steht auf Rädern, die aber dank zusätzlich angebrachter Füße nicht einfach wegrollen kann. "Gartenbänke habe ich schon viele gemacht, aber das ist ein besonderes Exemplar", sagt Egon Reinhold über die Auftragsarbeit.

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