Haribo-Werk in Wilkau-Haßlau nun endgültig dicht

arbeit Politiker bezieht Stellung

Wilkau-Haßlau. 

Wilkau-Haßlau. Nachdem heute die letzte Betriebsversammlung der Beschäftigten von Haribo Wilkau-Haßlau vor der endgültigen Betriebsschließung stattfand, kommentierte die die Linke Politikerin Sabine Zimmermann mit folgendem Statement:

Breites Bündnis reichte nicht zur Rettung

"Als langjährige Gewerkschafterin habe ich Werksschließungen und Arbeitsplatzabbau in Sachsen leider viel zu oft erlebt. Im Fall von Haribo Wilkau-Haßlau gab es wirklich ein breites Bündnis zwischen Beschäftigten, Politik, NGG, Bürgerinnen und Bürgern, parteiübergreifend. Am Schluss steht die Enttäuschung, dass es keine Übernahme durch einen Investor und eine Zukunft für das Werk geben wird. Von Anfang an gab es aber deutliche Zeichen dafür, dass die Haribo-Geschäftsführung nie ein ernsthaftes Interesse am Fortbestand des Werkes hatte, erst recht nicht in der Hand eines Konkurrenten, sondern es nur darum ging, das Werk und die Beschäftigten kostengünstig abzuwickeln. Erst unter dem Eindruck der massiven öffentlichen Kritik wurde ein möglicher Fortbestand des Werkes durch einen Verkauf in Aussicht gestellt."

Engagement wurde nicht belohnt

Zimmermann fuhr mit deutlichen Worten fort: Wenn Haribo auf solch brutale Art und Weise in kürzester Zeit ein Werk schließt und so mit den Beschäftigten umgeht, dann muss man sich aber nicht wundern, wenn es in der Öffentlichkeit Kritik gibt, ebenso, dass die Beschäftigten auch wahrnehmbar um ihre Arbeitsplätze und ihre Zukunft kämpfen. Obwohl der Kampf um den Erhalt des Werkes verloren wurde, hat sich ein weiteres Mal gezeigt, wie wichtig ein Betriebsrat und gewerkschaftliche Interessenvertretung sind. Ohne dieses Engagement wäre das Werk sang- und klanglos abgewickelt worden."

Noch immer sei es laut Sabine Zimmermann nicht zu fassen, dass ein profitabler Standort einfach so geschlossen wurde. Dass Unternehmen öffentliche Fördermittel abgreifen, Gewinne abschöpfen, diese nicht investieren und niedrige Löhne zahlen, müsse endlich ein Ende haben. Für die Förder- und Ansiedlungspolitik sollten Bundes- und auch Landesregierung die Lehre ziehen, dass nur nachhaltige Konzepte und gute Arbeit mit öffentlichem Geld gefördert werden dürfen. "Da wurden große Fehler begangen, die jetzt immer noch den ostdeutschen Arbeitsmarkt belasten und Beschäftigte mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bezahlen müssen", so die Linken-Politikerin weiter.

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