Illegales Betreten kann schnell 200 Euro kosten

Naturschutz Bedrohte Lebensräume leiden unter der Ignoranz mancher Menschen

Callenberg / Limbach-Oberfrohna. 

Callenberg / Limbach-Oberfrohna. Die Beschilderung ist klar, doch Ärger gibt es trotzdem: Im Naturschutzgebiet "Callenberg Nord II", aber auch im Limbacher Teichgebiet gilt an besonders sensiblen Stellen ein striktes Betretungsverbot, das aber offenbar häufig ignoriert wird. Für die Natur ist das ein Problem. Vor allem bei schönem Wetter sind Badende, Spaziergänger oder sogar Partys in den Gebieten festgestellt worden. Oftmals halten sie sich stundenlang in den Gebieten auf oder lassen Müll zurück. Hundehalter, die ihre Vierbeiner frei laufen lassen, sind wie an vielen anderen Stellen ebenfalls ein Problem, denn Mensch oder Hund stören vor allem brütende Vögel. Sie verlassen ihre Nester, wenn sie gestört werden. "Betroffen sind hier insbesondere Wasservogelarten, wie beispielsweise Haubentaucher, Reiherente und Flussregenpfeifer", erläutert die Pressestelle des Landratsamtes.

Gerade diese Arten sind bedroht, weshalb der Verlust eines Geleges durch die vermeidbaren Störungen im Lebensraum für Naturschützer eine Katastrophe ist. Als Gegenmaßnahme helfen nur verschärfte Kontrollen. Wer sich illegal in einem Naturschutzgebiet aufhält, kann schnell mit 200 Euro zur Kasse gebeten werden. Im Limbacher Teichgebiet wurden solche Strafen im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit Ordnungsamt und Polizei ausgesprochen. "Das hat sich rumgesprochen. Wahrscheinlich kann man manche Leute nur so erziehen", sagt Vogelexperte Jens Hering, der sich über die Ignoranz derjenigen ärgert, die trotz der Verbotsschilder in den Gebieten unterwegs sind und die seltenen Lebensräume schädigen. In der Naturschutzbehörde des Landkreises Zwickau gibt es Überlegungen, Ranger in die Naturschutzgebiete zu schicken, die Kontrollen vornehmen, aber auch über die Wichtigkeit einer intakten Natur informieren.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion