Bräunsdorf. Jeden Tag um 5.30 Uhr klingelt ihr Wecker, auch am Wochenende. "Die Tiere müssen als erstes versorgt werden", sagt Tina Forchheim. Sie ist Landwirtin auf einem Hof in Bräunsdorf. In diesem Jahr qualifizierte sich die junge Frau zur staatlich geprüften Wirtschafterin an der Fachschule für Landwirtschaft Zwickau und gehört mit ihrem Abschluss zu den drei besten Absolventen des Jahrgangs.
"Ich kenne es nicht anders und liebe es so"
Die 21-Jährige lebt seit ihrer Geburt auf einem Gut in Bräunsdorf, das von Ackerflächen umgeben ist und das sie und ihre Familie ernährt. Für Tina Forchheim kam beruflich nie etwas anderes infrage, als in die Fußstapfen der Großeltern und Eltern zu treten und selbst Landwirtin zu werden. "Ich kenne es nicht anders und liebe es so", sagt sie. Doch man brauche auch Durchsetzungsvermögen, wenn man als Landwirtin bestehen will, ergänzt sie. Die Tage seien lang und körperlich herausfordernd. Los geht es am Morgen mit dem ersten Melken im Kuhstall. Stall säubern, Weide bauen und Wasser auf die Weide fahren, Gras aussäen, Gerste dreschen und am Nachmittag das zweite Mal melken sind einige der Aufgaben, die die junge Frau in den letzten Tagen erledigen musste. Dazu kommt der Haushalt.
"Feierabend habe ich gegen halb 8, dann kann ich Freunde treffen", so Tina Forchheim. Die meisten ihrer Freunde kommen ebenfalls aus der Landwirtschaft und kennen daher das tägliche Pensum, das zu absolvieren ist, so die junge Frau. "Freizeit geht bei uns eben nicht nachmittags sondern erst abends los." Im Herbst will die Bräunsdorferin noch ihren Meister machen. Wenn sie den Abschluss in der Tasche hat, steigt sie auf dem Hof der Eltern richtig mit ein.
Ihre beiden älteren Schwestern hätten sich beruflich anders orientiert. "Meine Eltern freuen sich, dass das Nesthäkchen in ihre Fußstapfen tritt", sagt sie.